Hartig, Georg Ludwig

Aus Jagdfibel
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Georg Ludwig Hartig
Forstdenkmal in Dillenburg

Georg Ludwig Hartig (* 2. September 1764 in Gladenbach bei Biedenkopf; † 2. Februar 1837 in Berlin). Er studierte nach einer Forst- und Jagdlehre in Gießen (1781-83) und trat dann als Forstmeister von Hungen (Wetterau) in fürstlich solms-braunfelsische Dienste. Seit 1797 Landforstmeister des Hauses Nassau-Oranienburg, gründete er 1798 in Hungen die erste deutsche Forstschule und wechselte 1806 als Oberforstrat nach Stuttgart. 1811 übernahm er als Oberlandforstmeister und Staatsrat die Leitung des preußischen Forstwesens; er führte das Revierförster-, später das Oberförstersystem ein, baute die Organisation der Forstverwaltung auf und förderte eine geregelte Waldbewirtschaftung in Preußen. Er hielt forstliche Vorlesungen an der Universität Berlin und unterrichtete an den Forstschulen Hungen, Dillburg, Stuttgart und Berlin und war Herausgeber der Jagdzeitung "Journal für das Forst-, Jagd- und Fischereiwesen".

Hartig gehört neben seinen Zeitgenossen Carl Heyer, Johann Heinrich Cotta, Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil, Johann Christian Hundeshagen und Gottlob König zu den so genannten "Forstlichen Klassikern" (Enzyklopädisten).

Hartig war u.a. Herausgeber des Allgemeinen Jagd- und Forstarchiv

Vater von Theodor Hartig und Großvater von Robert Hartig.

Nach ihm wurde der von ihm entwickelte Hartigs'sche Dunkelschlag benannt.

In Dillenburg wurde zu 50. Todestag von Hartig das Forst- oder Hirschdenkmal eröffnet, das neben Hartig einigen bedeutenden hessischen Forstleuten gewidmet ist.

Die Georg-Ludwig-Hartig-Stiftung vergibt alle zwei Jahre den Georg-Ludwig-Hartig-Preis.

Schriften

  • Anweisung zur Holzzucht für Förster, Marburg 1791
  • Physicalische Versuche über das Verhältniß der Brennbarkeit der meisten deutschen Wald-Baum-Hölzer...etc, 1794
  • Anweisung zur Taxation der Forste oder zur Bestimmung des Holzertrags der Wälder...etc., Gießen 1795
  • Grundsätze der Forst-Direktion, Hadamer: Neue Gelehrten Buchhandlung 1803
  • Lehrbuch für Förster und die es werden wollen...etc.,., Stuttgart 1808
  • Anleitung zur Forst- und Weidmanns-Sprache oder Erklärung der älteren und neueren Kunstwörter beim Forst- und Jagdwesen. Tübingen: Cotta'schen Buchhandlung, 1809
  • Kubiktabellen für geschnittene, beschlagene und runde Hölzer, 1815
  • Lehrbuch für Jäger. Lehrbuch für Jäger und die es werden wollen. Erster Band, welcher die Jagdkunstsprache und die Naturgeschichte der Jagdthiere enthält. Zweyter Band, welcher die Wildzucht, den Wildschutz, die Wildjagd und die Wildbenutzung enthält. 2 Tle. in 1 Bd. Tübingen: Cotta, 1811
4. revidierte Auflage. 2 Bde. Stuttgart, J. G. Cotta, 1822.
10. Aufl. 1877
  • Beitrag zur Lehre von der Ablösung der Holz-, Streu- und Weideservituten, Berlin 1829
  • Die Forstwissenschaft in ihrem ganzen Umfange...etc, Berlin 1831
  • Lexikon für Jäger und Jagdfreunde oder waidmännisches Conversations-Lexikon, 1836. Zweite vielfach vermehrte und verbesserte Auflage herausgegeben von Dr. Theodor Hartig. Mit sieben lithographirten Tafeln, nach der Natur gezeichnet von Robert Hartig. Berlin, Nicolaische Verlagsbuchhandlung. (G. Parthey.) 1861.

Literatur

  • Stahmann, Dieter: Forstwirtschaft und Jagd - eine Einheit. Der Forstmann und Jäger Georg Ludwig Hartig und seine Zeit. In: Wild und Hund, 12/1989, S. 74-77
  • Hans Joachim Weimann: Hartigiana - Kurze Lebens- und Familiengeschichte des Staatsrathes und Ober-Landforstmeisters Georg Ludwig Hartig und dessen Gattin Theodore, geborene Klipstein. Wiesbaden 1990
  • ders: Georg Ludwig Hartig in: Biographien bedeutender hessischer Forstleute. Georg-Ludwig-Hartig-Stiftung & J. D. Sauerländer, Wiesbaden und Frankfurt am Main 1990.
  • Theodora Hartig, Karl Hasel, Wilhelm Mantel (Hrsg.): Georg Ludwig Hartig im Kreise seiner Familie. Kurze Lebens- und Familiengeschichte des Staatsrats und Oberlandforstmeisters Georg Ludwig Hartig. Göttingen 1976
  • Autorenkollektiv: Georg Ludwig Hartig (1764 – 1837) zum 150. Todestage. (Festakt zum 11. März 1987 in Gladenbach; Vorträge und Dokumentation.) Mitteilungen der Hessischen Landesforstverwaltung , Band 21. Sauerländer, Frankfurt am Main 1987
  • Georg Ludwig Hartig. Ein Kurzporträt. In: Die neue Neudammerin, III/2007, S. 23-27
  • Oberforstmeister Georg Ludwig Hartig. In: Die neue Neudammerin, II/2010

Website

Georg-Ludwig-Hartig-Stiftung