Heyer, Carl
Carl Justus[1] Heyer (* 9. April 1797 im Bessunger Forsthaus, Darmstadt; † 24. August 1856 in Gießen) war ein deutscher forstlicher Praktiker, Lehrer und Forstwissenschaftler. Vater von Gustav Heyer.
1824 - 1831 Verwalter des Lehrreviers der Universität Gießen.
1831 - 1834 Forstmeister im Dienste des Grafen zu Erbach-Fürstenau im Odenwald.
Ab 1834 Professor der Forstwissenschaften an der Universität Gießen. Hauptgründer des Giessener Stadtwaldes.
1857 Herausgeber der Allgemeinen Forst- und Jagdzeitung.
Heyer gehört neben seinen Zeitgenossen Georg Ludwig Hartig, Johann Heinrich Cotta, Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil, Johann Christian Hundeshagen und Gottlob König zu den so genannten "Forstlichen Klassikern" (Enzyklopädisten).
Carl Heyer führte 1854 den Begriff Femelschlagbetrieb ein.
Werke
- Die Vortheile und das Verfahren beim Baumroden, 1826
- Die Wald-Ertrags-Regelung, Gießen 1841; 3. Aufl. / bearb. von Gustav Heyer
- Anleitung zu forststatischen Untersuchungen, verfasst im Auftrag der Versammlung Süddeutscher Forstwirthe (zu Darmstadt 1845), Gießen 1846
- Die Hauptmethoden zur Waldertragsregelung grundsätzlich geprüft und verglichen, Gießen 1848
- Der Waldbau oder die Forstproductenzucht, Band 4 der Encyclopädie der Forstwissenschaft, Leipzig 1854
- Forstliche Bodenkunde und Klimatologie, Erlangen 1856
Denkmäler
In Gießen gibt es ein Carl-Heyer-Denkmal und in Darmstadt erinnert die Carl-Heyer-Eiche an das Wirken des Forstwissenschaftlers.
Weitere Informationen
Literatur
- Zoltán Rozsnyay: Carl Justus Heyer in: Biographien bedeutender hessischer Forstleute. Wiesbaden und Frankfurt/M: Georg-Ludwig-Hartig-Stiftung & J. D. Sauerländer, 1990
Fussnoten
- ↑ In zeitgenössischen Quellen (Scriba, Poggendorff) wird der zweite Vorname als Gustav angegeben. Auch Richard Heß gibt in seinem ADB-Artikel 1880 Gustav als zweiten Vornamen, ändert dies aber in seinen Lebensbildern hervorragender Forstmänner (1885) in Justus. Auch Julius Theodor Christian Ratzeburg (Forstwissenschaftliches Schriftstellerlexikon, 1874) und Richard B. Hilf Der Wald (1938; Reprint 2003) verwenden Justus. Neuere Literatur tendiert ebenfalls zu Justus, so Kurt Mantel in Carl Justus Heyer zum 100jährigen Todestag (1797–1856) (in Der Forst- und Holzwirt, 1956); dem folgen Hans-Joachim Weimann (Zum 125. Todestag von Carl Justus Heyer, Jahresbericht des Hessischen Forstvereins 1981), Zoltán Rozsnyay in seinem Artikel in den Biographien bedeutender hessischer Forstleute (1990), Walter Kremser (Niedersächsische Forstgeschichte. Eine integrierte Kulturgeschichte des nordwestdeutschen Forstwesens, 1990) sowie Karl Hasel und Ekkehard Schwartz (Forstgeschichte. Ein Grundriss für Studium und Praxis, 2002). Kurt Mantel selbst verzichtet in seinem später erschienenen NDB-Artikel zu Heyer auf die Angabe eines zweiten Vornamens.