Saufeder: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Saufeder''', auch ''Sauspieß, Schweinsfeder, Saueisen, Wolfeisen | '''Saufeder''', auch ''Sauspieß, Schweinsfeder, Saueisen, Wolfeisen und [[Fangeisen]]'' genannt, Lanze um [[Abfangen]] von Schwarzwild.<br> | ||
Die Saufeder besteht aus einem mit Lederriemen umwickelten ca. 1,50 - 2,00 m langen Stab, meistens aus Eschenholz (aber auch Eberesche, Buche und Birke). Die kreuzförmige Lederumwicklung dient der Griffigkeit der Saufeder. Die blattförmige, beidseitig geschliffene, früher auch vierkantige Klinge hat ein Länge von ca. 30 cm. Dazu besitzt die Saufeder auch eine Parierstange aus Hirschhorn, das sog. [[Knebel]].<br> | Die Saufeder besteht aus einem mit Lederriemen umwickelten ca. 1,50 - 2,00 m langen Stab, meistens aus Eschenholz (aber auch Eberesche, Buche und Birke). Die kreuzförmige Lederumwicklung dient der Griffigkeit der Saufeder. Die blattförmige, beidseitig geschliffene, früher auch vierkantige Klinge hat ein Länge von ca. 30 cm. Dazu besitzt die Saufeder auch eine Parierstange aus Hirschhorn, das sog. [[Knebel]].<br> | ||
Klassische Saufedern werden nur noch selten im Jagdbetrieb eingesetzt. Bei Bewegungsjagden auf Schwarzwild führen jedoch einige Hundeführer eine Art "Saufederersatz". Dazu benutzen sie einen Stab mit einer Arretiervorrichtung für ein umgeschliffenen Bajonett, dass sie dann erst im Bedarfsfall aufsetzen.<br> | Klassische Saufedern werden nur noch selten im Jagdbetrieb eingesetzt. Bei Bewegungsjagden auf Schwarzwild führen jedoch einige Hundeführer eine Art "Saufederersatz". Dazu benutzen sie einen Stab mit einer Arretiervorrichtung für ein umgeschliffenen Bajonett, dass sie dann erst im Bedarfsfall aufsetzen.<br> |
Version vom 29. Januar 2008, 12:42 Uhr
Saufeder, auch Sauspieß, Schweinsfeder, Saueisen, Wolfeisen und Fangeisen genannt, Lanze um Abfangen von Schwarzwild.
Die Saufeder besteht aus einem mit Lederriemen umwickelten ca. 1,50 - 2,00 m langen Stab, meistens aus Eschenholz (aber auch Eberesche, Buche und Birke). Die kreuzförmige Lederumwicklung dient der Griffigkeit der Saufeder. Die blattförmige, beidseitig geschliffene, früher auch vierkantige Klinge hat ein Länge von ca. 30 cm. Dazu besitzt die Saufeder auch eine Parierstange aus Hirschhorn, das sog. Knebel.
Klassische Saufedern werden nur noch selten im Jagdbetrieb eingesetzt. Bei Bewegungsjagden auf Schwarzwild führen jedoch einige Hundeführer eine Art "Saufederersatz". Dazu benutzen sie einen Stab mit einer Arretiervorrichtung für ein umgeschliffenen Bajonett, dass sie dann erst im Bedarfsfall aufsetzen.
Die Saufeder kommt zum Einsatz, wenn das Stück Wild - überwiegend Schwarzwild - von Hunden gestellt ist und ein Fangschuß aus Sicherheitsgründen für die Hunde nicht angetragen werden kann und die Sau aus Sicherheitsgründen für den Jäger (Hundeführer) das Abfangen mit dem Messer nicht möglich ist. Die Saufeder wird dann in die Kammer des Stückes gestoßen. Früher wurde der Stich mit der Saufeder zwischen Vorderlauf und Träger angesetzt und die Klinge bis zum Herz durchgestossen, das sog. anlaufen lassen. siehe auch: Kälberfang.
Krünitz führt die Saufeder unter den Begriff Fangeisen auf.
- siehe auch: Ausschlagen
- siehe auch: Abfangen.
- siehe auch: Bäreneisen
Literatur
- Heil, Frank: Ist die Saufeder noch zeitgemäß? In: Deutsche Jagd-Zeitung, 4/1994, S. 20-24
- Herding, Hans-Ulrich: Aus Tradition. Saufeder und Hirschfänger. In: Jagdmesser. Geschichte - Kauf - Eigenbau. (= Wild und Hund Exklusiv, Bd. 19). Singhofen: Paul Parey Verlag, 2002, S. 92-95
- Krünitz, Johann Georg: Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft. 242 Bände. Berlin, 1773-1858, Band 12, S. 177 (1777)
- Numßen, Julia: Der Blattmacher. Saufeder-Schmied Jens Nettlich. In: Wild und Hund, 23/2004, S. 64-67