Saufeder: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Image:saufeder2.jpg|300px|thumb|right|Puma Saufeder<br><small>Mit freundlicher Genehmigung der B&L Handelsgesellschaft.</small>]] | [[Image:saufeder2.jpg|300px|thumb|right|[[Puma Saufeder]]<br><small>Mit freundlicher Genehmigung der B&L Handelsgesellschaft.</small>]] | ||
'''Saufeder''', auch ''Sauspieß, [[Schweinsfeder]], Saueisen und [[Fangeisen]]'' genannt, Lanze um [[Abfangen]] von Schwarzwild. | [[Image:saufeder3.jpg|300px|thumb|right|Saufeder als Wanderpreis der [[VSwP Bergisches Land]] 2015<br><small>Foto: [[Joachim Orbach]]</small>]] | ||
Die Saufeder besteht aus einem mit Lederriemen umwickelten ca. 1,50 - 2,00 m langen Stab, meistens aus [[Esche]]nholz (aber auch [[Eberesche]], [[Buche]] und [[Birke]]). Die kreuzförmige Lederumwicklung dient der Griffigkeit der Saufeder. Die blattförmige, beidseitig geschliffene, früher auch vierkantige Klinge, auch ''[[Blatt]]'' genannt, hat ein Länge von ca. 30 cm. Dazu besitzt die Saufeder auch eine Parierstange aus [[Hirschhorn]], das sog. [[Knebel]] (daher auch die Bezeichnung ''Knebelspieß''). | '''Saufeder''', auch ''Sauspieß, [[Schweinsfeder]], Saueisen und [[Fangeisen]]'' genannt, Lanze um [[Abfangen]] von Schwarzwild. | ||
Klassische Saufedern werden nur noch selten im Jagdbetrieb eingesetzt. Bei Bewegungsjagden auf Schwarzwild führen jedoch einige Hundeführer eine Art "Saufederersatz". Dazu benutzen sie einen Stab mit einer Arretiervorrichtung für ein umgeschliffenen Bajonett, dass sie dann erst im Bedarfsfall aufsetzen. | |||
Die Saufeder kommt zum Einsatz, wenn das Stück Wild - überwiegend Schwarzwild - von Hunden [[gestellt]] ist und ein [[Fangschuß]] aus Sicherheitsgründen für die Hunde nicht angetragen werden kann und die Sau aus Sicherheitsgründen für den Jäger (Hundeführer) das [[Abfangen]] mit dem Messer nicht möglich ist. Die Saufeder wird dann in die [[Kammer]] des Stückes gestoßen. Früher wurde der Stich mit der Saufeder zwischen Vorderlauf und Träger angesetzt und die Klinge bis zum Herz durchgestossen, das sog. ''[[anlaufen lassen]]''. ''siehe auch: [[Kälberfang]]''. | Die Saufeder besteht aus einem mit Lederriemen umwickelten ca. 1,50 - 2,00 m langen Stab, meistens aus [[Esche]]nholz (aber auch [[Eberesche]], [[Buche]] und [[Birke]]). Die kreuzförmige Lederumwicklung dient der Griffigkeit der Saufeder. Die blattförmige, beidseitig geschliffene, früher auch vierkantige Klinge, auch ''[[Blatt]]'' genannt, hat ein Länge von ca. 30 cm. Dazu besitzt die Saufeder auch eine [[Parierstange]] aus [[Hirschhorn]], das sog. [[Knebel]] (daher auch die Bezeichnung ''Knebelspieß''). | ||
[[Krünitz]] führt die ''Saufeder'' unter den Begriff ''[[Fangeisen]]'' auf. | |||
Klassische Saufedern werden nur noch selten im Jagdbetrieb eingesetzt. Bei Bewegungsjagden auf Schwarzwild führen jedoch einige Hundeführer eine Art "Saufederersatz". Dazu benutzen sie einen Stab mit einer Arretiervorrichtung für ein umgeschliffenen Bajonett, dass sie dann erst im Bedarfsfall aufsetzen. | |||
Die Saufeder kommt zum Einsatz, wenn das Stück Wild - überwiegend Schwarzwild - von Hunden [[gestellt]] ist und ein [[Fangschuß]] aus Sicherheitsgründen für die Hunde nicht angetragen werden kann und die Sau aus Sicherheitsgründen für den Jäger (Hundeführer) das [[Abfangen]] mit dem Messer nicht möglich ist. Die Saufeder wird dann in die [[Kammer]] des Stückes gestoßen. Früher wurde der Stich mit der Saufeder zwischen Vorderlauf und Träger angesetzt und die Klinge bis zum Herz durchgestossen, das sog. ''[[anlaufen lassen]]''. ''siehe auch: [[Kälberfang]]''. | |||
[[Krünitz]] führt die ''Saufeder'' unter den Begriff ''[[Fangeisen]]'' auf. | |||
Die Saufeder wird in der heutigen Zeit auch gerne als Wanderpreis auf Jagdhundeprüfungen vergeben - inbesondere Verbandsschweiß- und fährenschuhprüfungen. | |||
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*[http://wildeswissen.de/2016/04/18/die-saufeder-eine-historische-jagdwaffe/ Wildes Wissen - Die Saufeder – eine historische Jagdwaffe (abgerufen am 13.05.2016)] | |||
== Literatur == | == Literatur == |
Aktuelle Version vom 13. Mai 2016, 15:12 Uhr
Saufeder, auch Sauspieß, Schweinsfeder, Saueisen und Fangeisen genannt, Lanze um Abfangen von Schwarzwild.
Die Saufeder besteht aus einem mit Lederriemen umwickelten ca. 1,50 - 2,00 m langen Stab, meistens aus Eschenholz (aber auch Eberesche, Buche und Birke). Die kreuzförmige Lederumwicklung dient der Griffigkeit der Saufeder. Die blattförmige, beidseitig geschliffene, früher auch vierkantige Klinge, auch Blatt genannt, hat ein Länge von ca. 30 cm. Dazu besitzt die Saufeder auch eine Parierstange aus Hirschhorn, das sog. Knebel (daher auch die Bezeichnung Knebelspieß).
Klassische Saufedern werden nur noch selten im Jagdbetrieb eingesetzt. Bei Bewegungsjagden auf Schwarzwild führen jedoch einige Hundeführer eine Art "Saufederersatz". Dazu benutzen sie einen Stab mit einer Arretiervorrichtung für ein umgeschliffenen Bajonett, dass sie dann erst im Bedarfsfall aufsetzen.
Die Saufeder kommt zum Einsatz, wenn das Stück Wild - überwiegend Schwarzwild - von Hunden gestellt ist und ein Fangschuß aus Sicherheitsgründen für die Hunde nicht angetragen werden kann und die Sau aus Sicherheitsgründen für den Jäger (Hundeführer) das Abfangen mit dem Messer nicht möglich ist. Die Saufeder wird dann in die Kammer des Stückes gestoßen. Früher wurde der Stich mit der Saufeder zwischen Vorderlauf und Träger angesetzt und die Klinge bis zum Herz durchgestossen, das sog. anlaufen lassen. siehe auch: Kälberfang.
Krünitz führt die Saufeder unter den Begriff Fangeisen auf.
Die Saufeder wird in der heutigen Zeit auch gerne als Wanderpreis auf Jagdhundeprüfungen vergeben - inbesondere Verbandsschweiß- und fährenschuhprüfungen.
- siehe auch: Ausschlagen
- siehe auch: Abfangen
- siehe auch: Bäreneisen
- siehe auch: Eisen
- siehe auch: Frevert'sche Saufeder
- siehe auch: Gamsspieß
- siehe auch: Hirschlanze
- siehe auch: Stangenwaffen
- siehe auch: Wolfseisen
Weitere Informationen
Literatur
- Günther, J. O. H.: Vollständiges Taschen-Wörterbuch der Jägersprache. Für Jäger und Jagdfreunde. Jena, 1840
- Heil, Frank: Ist die Saufeder noch zeitgemäß? In: Deutsche Jagd-Zeitung, 4/1994, S. 20-24
- Herding, Hans-Ulrich: Aus Tradition. Saufeder und Hirschfänger. In: Jagdmesser. Geschichte - Kauf - Eigenbau. (= Wild und Hund Exklusiv, Bd. 19). Singhofen: Paul Parey Verlag, 2002, S. 92-95
- Krünitz, Johann Georg: Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft. 242 Bände. Berlin, 1773-1858, Band 12, S. 177 (1777)
- Numßen, Julia: Der Blattmacher. Saufeder-Schmied Jens Nettlich. In: Wild und Hund, 23/2004, S. 64-67