Wolfsgarten

Aus Jagdfibel
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ein Wolfsgarten ist eine veraltete Fangeinrichtung für Wölfe.

siehe auch: Wolfsgrube
siehe auch: Wolfswarte

In Waldungen wurden Zäune aufgestellt, in die der Wölfe getrieben wurden (Lappen). Im umzäunten Areal konnte dann der Wolf vom Kurfürsten oder seinen Jägern leicht erlegt werden. Auch anderes Wild wurde auf diese Weise gejagt.

Johann Christoph Adelung bezeichnet in seinem „Grammatisch-Kritischen Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart“ einen Wolfsgarten als „ein eingeschlossener Platz in einem Walde, Wölfe darin zu fangen“.[1]

siehe auch: Wolfsgarten bei Hirschhaid

Wolfsgarten im Bischofsgrüner Forst (Lkr. Bayreuth, Bayern)
Wolfsgarten – Dies ist der klangvolle Flurname einer Abteilung im Bischofsgrüner Forst (Landkreis Bayreuth). Mitten im Wald untersuchten im Juli und August 2013 Archäologen der Universität Bamberg diesen in vielerlei Hinsicht besonderen Waldabschnitt. Hinter dem Flurnamen Wolfsgarten versteckt sich eine erst jüngst wieder neu entdeckte Quellengattung. Es handelt sich um eine große Anlage zur Jagd von Wölfen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Durch die archäologische Ausgrabung konnten zwei von insgesamt mindestens drei Fanggruben untersucht sowie erstmals eine groß angelegte Umzäunung dokumentiert werden. Die Schriftquellen legen eine Beziehung zu den Bayreuther Markgrafen nahe, weshalb es sich bei dieser großen Jagdanlage wohl um eine Form herrschaftlicher Repräsentation handelt. [2]

Literatur

  • Nießen, Iris: Wolfsgarten – Bischofsgrün. Archäologische Ausgrabung im Wolfsgarten bei Hirschhaid, Siebenstern, Vereinszeitschrift des Fichtelgebirgsvereins e.V., 1-2014, 6-8.
  • Nießen, Iris: Archäologische Ausgrabung im Wolfsgarten bei Hirschhaid durch die FGV-Ortsgruppe Bischofsgrün. als pdf zum download
  • Nießen, Iris: Historische Wolfsjagd im Fichtelgebirge. Archäologische Ausgrabungen im Bischofgrüner Forst. In: Unser Fichtelgebirge 5 (Wunsiedel 2015) 181-194.
  • Nießen, Iris: Der Wolfsgarten im Bischofsgrüner Forst. Archäologie und Geschichte zur Wolfsjagd im Fichtelgebirge. Bischofsgrüner Schätze 10 (Bischofsgrün 2015)

Fussnote

  1. Johann Christoph Adelung: Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Bd. 4, Sp. 1604
  2. Nießen, Iris: Gebaut, gejagt, vergessen – Wolfsgruben als archäologisches Denkmal. Gastbeitrag auf archaeologik.blogspot.de, 13. November 2013