Setztiefe
Die Setztiefe, auch Geschoßsetztiefe genannt, gibt an, wie weit das Geschoss beim Setzen mit der Setzmatritze in den Hülsenhals gepresst wird.
Von der Setztiefe wird die Patronenlänge, der Rotationsloser Geschossweg und der Freiflug bestimmt.
Als Faustregel gilt, die Setztiefe so zu wählen, dass das Geschoss so tief sitzt, wie sein Geschossdiameter groß ist.
Ist die Setztiefe zu gering, wird das Geschoss nicht gehalten. Bei im Magazin befindlichen Patrone kann sich durch den Rückstoss das Geschoss lockern oder komplett aus der Hülse fallen. Ausserdem ist es möglich, dass das Geschoss bereits an den Zügen und Feldern anliegt. Daraus resultiert bei der Schussentwicklung ein höherer Wiederstand zum Einpressen des Geschosses in den Lauf und es kann zu bedenklichen Gasdrucksteigerungen kommen.
Eine zu große Setztiefe erhöht ebenfalls den Gasdruck der Patrone, da das in den Pulverraum hereinragende Geschoss das Brennraumvolumen verkleinert. Zusätzlich kann es zu Präzisionseinbussen kommen, weil das Geschoss einen zu langen Rotationslosen Geschossweg bis zum Einpressen in den Lauf zurück legt.
Literatur
- Kersting, Friedhelm: Einfluß der Geschoßsetztiefe auf den Gasdruck bei Büchsenpatronen. In: Deutsches Waffen Journal, 1/1993, S. 70-72
- Strube, Claus-Henning: Einfluß der Einsetztiefe von Geschossen auf den Gasdruck. Aus der Arbeit der DEVA. In: Deutsches Waffen Journal, 12/1975, S. 1346f.