Keudell, Walter von

Aus Jagdfibel
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Walter von Keudell (* 17. Juli 1884 in Castellamare di Stabia (Italien); † 7. Mai 1973 in Bonn) war ein deutscher Politiker (DNVP, CDU).

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften trat er in den preußischen Staatsdienst ein, war Mitarbeiter der Reichsgetreidestelle und wurde 1916 Landrat in Königsberg. Im Zusammenhang mit dem Kapp-Putsch wurde er 1920 in den Ruhestand versetzt.

Keudell gehörte 1924 bis 1930 dem Deutschen Reichstag als Abgeordneter an. Im vierten Kabinett Marx amtierte er von Januar 1927 bis Juni 1928 als Reichsminister für Inneres. Im Mai 1928 lehnte das Reichsgericht seinen Antrag, den kommunistischen "Roten Frontkämpferbund" zu verbieten, ab.

1929 verließ Keudell aus Protest gegen den Kurs Alfred Hugenbergs die DNVP und wurde Mitglied im Landvolk. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war er 1933-1937 Generalforstmeister und Leiter des Reichsforstamtes in Berlin. In dieser Funktion war der auch Vertreter des Reichsjägermeisters Hermann Göring. Seit dem 14. August 1933 war von Keudell zudem Führer (ab 1935 „Leiter“ genannt) des Deutschen Forstvereins. Zum 1. November 1937 trat er von seinem Amt als Generalforstmeister zurück. Zu seinem Nachfolger wurde der forstlich nicht qualifizierte Friedrich Alpers bestimmt, der ihm 1938 auch als Vereinsleiter des Forstvereins nachfolgte. 1941 erneut Landrat in Königsberg.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er 1948 Mitglied der CDU und betätigte sich im Bereich der Vertriebenenpolitik.

Weitere Informationen

Literatur

  • Gautschi, Andreas: Der Reichsjägermeister. Fakten und Legenden um Hermann Göring (3. Auflage). Hanstedt: Nimrod, 2000
  • Rubner, Heinrich: Deutsche Forstgeschichte 1933 – 1945. Forstwirtschaft, Jagd und Umwelt im NS-Staat. 2., erweiterte Auflage. St. Katharinen: Scripta-Mercaturae-Verlag, 1997