Jagdschloß Stern

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Das Jagdschloss Stern in Potsdam wurde von 1730 bis 1732 unter dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. im Stil eines schlichten holländischen Bürgerhauses errichtet.

Es ist eine bemerkenswerte Ausnahme im Europa des 18. Jahrhunderts, dass sich ein gekröntes Haupt wie Friedrich Wilhelm I, genannt der Soldatenkönig, mit einem vergleichbaren „Einfamilienhaus der Neuzeit“ als Jagdschloss zufrieden gab. In den Jahren 1730–1732 entstand Selbiges noch heute nahezu original erhaltene Gebäude in der Parforceheide, am Rande einer jagdlichen Sternschneisenanlage bestehend aus 16 Strahlen. Der Baustil des leicht übersehbaren Jagdschlosses Stern in Form eines holländischen Ziegelhauses, ist der Affinität des Bauherren zu Holland geschuldet. Die Gesamtanlage umfasst ein Kastellanhaus, den Pferdestall (heute Wohnhaus) und weitere Nebengebäude. Im Inneren des Schlosses erwartet den Besucher der original erhalten gebliebene holzgetäfelte Saal. Hohe Fenster leuchten fünf in die Wandflächen eingelassene Gemälde aus, die dem Maler Georg Lisiewski zugeschrieben werden und Friedrich Wilhelm I. in verschiedenen Jagdszenen zeigen. Zu dem wenigen weiteren Raumschmuck gehört ein mit goldener Ornamentik umrahmter Spiegel, sowie fünf geschnitzte und vergoldete Hirschköpfe mit Abwurfstangen vom großen Hans, des königlichen „Lieblingshirschen“ aus den Jahren 1732 bis 1736. Neben dem Saal folgen eine spartanische Wärme- und Anrichteküche, das Adjudantenzimmer und zum Abschluss das Schlafzimmer des Königs mit einer Einbauwand inklusive kojenartiger Bettstatt für den Hausherren Wilhelm. Das nicht zugängliche Dachgeschoss diente als Lager und Unterkunft für die Dienerschaft. [1]

Weitere Informationen

Literatur

Fussnoten

  1. Frank Pohlmann: Jagdkult(o)uren. (Jagdschloss Stern). Hommage an Holland. in: Pirsch 17/2017, S. 112-113