Fuchsprellen
Das Fuchsprellen war keine Jagdart im eigentlichen Sinne, sondern im 16.-18. Jahrhundert eine beliebtes Rahmenprogramm bei höfischen Jagdveranstaltungen.
Dazu wurden eigens gefangene Füchse (aber auch andere Kleintiere) in einem abgesperrten Gehege oder dem Schloßhof laufengelassen. Auf dem Boden waren Stoffbahnen oder Netze, die sog. Prellnetze, ausgelegt an deren Enden eine oder mehrere Personen standen. Lief nun der Fuchs auf eine dieser Bahnen, wurde der Stoff stramm gezogen (geprellt) und das Tier damit in die Luft geschleudert.
Krünitz führt dazu aus: "Das Fuchsprellen, Fr. berner des renards, nennet man, wenn die Füchse mit einem starken Tuche, welches die Prelle genannt wird, oder mit langen, von zwey oder mehrern Personen gehaltenen Netzen, (welche daher Prellnetze heißen) darüber sie weg passiren müssen, in die Höhe geschnellt (geschupft), und einige Ellen hoch in die Luft geschleudert werden, dergleichen Art von Jagdlustbarkeit insonderheit an großer Herren Höfen, bey verschiedenen Solennitäten, üblich ist."
- siehe auch: Kampfjagd
- siehe auch: Prell
- siehe auch: Prellplatz
Weitere Informationen
Literatur
- Dieberger, Johannes: Vom Fuchsprellen, Hasenbugsieren und Otterstechen. Alte Jagdarten. In: Wild und Hund Exclusiv, 43/2014, S. 28-33, (download als pdf)
- Heppe, Christian Wilhelm von: Einheimischer und ausländischer wohlredender Jäger: oder nach alphabetischer Ordnung gegründeter Rapport derer Holz-, Forst- und Jagd-Kunstwörter nach verschiedener teutscher Mundart und Landesgewohnheit. Regensburg: Montag, 1763, S. 133
- Krünitz, Johann Georg: Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft. 242 Bände. Berlin, 1773-1858, Band 15, S. 404 (1778)
- Pieper, Ernst-Otto: Was ist eigentlich „Fuchsprellen“? auf: wildhueter-st-hubertus.de (abgerufen am 24.06.2022)