Dorn, Hans

Aus Jagdfibel
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Vogeljagd im Leonberger Forst, Federzeichnung 1589

Hans Dorn (* kurz nach 1550 in Kirchheim unter Teck; † 1594 in Stuttgart) war ein württembergischer Maler und Zeichner, der in Stuttgart für den herzoglichen Hof tätig war.

Hans Dorn war ein Sohn des gleichnamigen Kirchheimer Malers. 1576/77 war er noch Geselle in Kirchheim. Im gleichen Jahr wechselte er nach Stuttgart, wo er als Geselle von Hans Steiner auch im folgenden Jahr 1577/78 arbeitete. Seit 1580 bekam er nachweislich Aufträge von Herzog Ludwig von Württemberg. 1580/81 malte er für ihn auf Papier ein Weidwerk und ein Turnier in Böblingen. 1581/82 renovierte er für 6 fl eine „uralte Teckische sepultur [Grabstätte] zu Owen“.

Dorn hatte ein Ansehen am württembergischen Hof. Deswegen nahm er schon an der Entwicklungsphase der Ausmalung des neuen Lusthauses teil. Geheimrat Dr. Georg Gadner, der mit der Ausarbeitung des Konzeptes der Ausmalung des 1196 m² großen und 14 m hohen Festsaals beauftragt war, beriet sich Mitte des Jahres 1587 unter anderem mit ihm über die Idee des Herzogs, eine topographische Übersichtskarte von Württemberg mit den wichtigsten Lustjagden des Herzogs sowie den Bildnissen der Jagdteilnehmer zu verbinden. Als 1590 mit der Realisierung begonnen wurde, gehörte Hans Dorn vom Anfang an zu der Gruppe von Malern, die dies unter der Leitung von Hans Steiner tun sollte. Dorn sollte zunächst den Böblinger und Nagolder Forst übernehmen und sie mit Beteiligung seines Gesellen Gabriel Dachs nach den Pergamententwürfen von Gadner ausführen. Bald kam noch der Leonberger Forst hinzu, den ursprünglich Gabriel Dachs alleine ausführen sollte, sowie der Tübinger Forst, für den ursprünglich Jacob Züberlin vorgesehen war. Für das letzte Bild fertigte Dorn in der Gegend von Balingen eine Vorzeichnung an, nach der Gabriel Dachs unter seiner Aufsicht die Szene ausführen sollte. Aufgrund seiner Erfahrung beim Malen der Jagdszenen war Dorn, neben Steiner, verpflichtet, anderen Malern dabei zu Rate zu stehen. Trotzdem musste er in dieser Zeit an einer Bärenjagd bei Nagold, sowie – zusammen mit Andreas Herneisen – an einer Schweinejagd bei Leonberg teilnehmen.

Hans Dorn war ein besonders tüchtiger Maler der Jagdszenen sowie Darstellungen seltener Jagdtiere oder Jagdbeuten – Bilder, die Herzog Ludwig von ihm verlangte. 1591/92 bekam er 25 fl für ein Ölgemälde auf Leinen, das eine Wildschweinejagd im Leonberger Forst darstellte. Zu seinen Aufgaben gehörten ferner topographische Darstellungen der Grenzstreitigkeiten, urkundlich werden solche von 1588/89 und 1592/93 erwähnt.

Hans Dorn wohnte seit 1589 bis zu seinem Tod in St. Lienhards Vorstadt. Er starb – noch recht jung – während der Arbeit an der Fassung des Orgelwerks in der Hofkapelle. Diese unterbrochene Arbeit musste von seinem Gesellen Hans Paur vollendet werden. Seine Witwe, Lucretia Dorn, heiratete noch 1594 den Tübinger Maler Georg Baur.

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