Ball

Aus Jagdfibel
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Ball, auch Bail, Beil, Boll, Keif genannt, bezeichnet das Bellen der Finder, wenn sie ein gesundes oder krankes Stück Schalenwild, besonders Schwarzwild, gestellt haben.

Willkomm führt dazu aus: "Das Verbellen der gestellten Sau durch die Finder heißt weidmännisch Ball, Bail, Bail, Boll oder Keif. Das Wort Ball (mit den Lautformen Beil, Bail und Boll), eine Ableitung zu bellen, trat im spätmittelhochdeutschen bal >Gekläff< auf und hat sich nur im weidmännischen Sprachgut als Standlaut, als besonderer Ausdruck für das Verbellen einer gestellten Sau bzw. Rotte, bis heute behauptet. Gleichbedeutend mit Ball ist Keif, das eigentlich >Zank oder Hader< bedeutet. Bedrängen die gestellten Sauen die Finder so stark, daß sie aufhören, Laut zu geben, so brechen sie den Ball." (S. 44f.).

Das Nähern der Hundemeute, an das von dem Finder gestellten Stück, bezeichnet man als Ballhatz.

Das Erlegen eines Stücks Schwarzwild vor dem verbellenden und stellenden Hund bezeichnet man auch als "auf den Ball Schießen".


siehe auch: Abois
siehe auch: Anschlagen.
siehe auch: Ballhatz
siehe auch: Bellen.
siehe auch: Hurlieren.
siehe auch: Keif.

Literatur

  • Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. 16 Bde. (in 32 Teilbänden). Leipzig: S. Hirzel 1854-1960. Band 1, Spalte 1090
  • Günther, J. O. H.: Vollständiges Taschen-Wörterbuch der Jägersprache. Für Jäger und Jagdfreunde. Jena, 1840
  • Heppe, Christian Wilhelm von: Einheimischer und ausländischer wohlredender Jäger: oder nach alphabetischerOrdnung gegründeter Rapport derer Holz-, Forst- und Jagd-Kunstwörter nach verschiedener teutscher Mundart und Landesgewohnheit. Regensburg: Montag, 1763, S. 50
  • Willkomm, Hans-Dieter: Die Weidmannssprache. Begriffe, Wendungen und Bedeutungswandel des weidmännischen Sprachgutes. Berlin: Deutscher Landwirtschaftsverlag, 1990, 2. Aufl. 2000