Angeleisen
"Angeleisen", auch "Fuchsangel", "Wolfsangel" genannt, ein früher gebräuchliches Fanggerät für Raubwild, heute verboten.
Man unterschied:
- Deutsche Fuchsangel
- Französische Angeleisen
- Italienische Fuchsangel
- siehe auch: Fuchseisen
- siehe auch: Lothringisches Eisen
Die Größe des Angeleisens war abhängig von dem Raubwild das man fangen wollte. Der Kunsthistoriker R. König-Warthausen hat 1889 in den „Württembergischen Vierteljahresheften für Landesgeschichte“ die Wolfsangel folgendermaßen beschrieben: „Es handelt sich um ein zehn Zentimeter langes, beiderseits zugespitztes Flacheisen, das auf jeder Seite einen spitzwinklig eingeschnittenen, je nach dem anderen gegenüberstehenden Widerhaken hat. In der Mitte ist das Eisen durchbohrt und hängt an einer 40 Zentimeter langen Kette. Am oberen Teil der Kette befindet sich ein halbmondförmiger, in einen Dorn auslaufender Anker.“ Das Angeleisen wurde dem Luder in den Rachen geschoben und damit so hoch aufgehangen, das das Beutetier nur springend an das Luder konnte. Wenn das Raubwild nun nach dem Luder sprang verfing sich sein Maul in den Widerhaken des Angeleisens und durch ein Eigengewicht konnte es sich nicht mehr befreien. Eine weitere Methode war das Auslegen des Luders auf dem Boden, auch hier war das Ziel, das sich das Raubwild an den Widerhaken des Angeleisens festbiß. Dazu wurde jedoch eher Angeleisen die mit einem Federmechanismus versehen waren, der sich beim Zuschnappen auslöste und die Widerhaken in den Rachen trieb, verwendet.
Das französische Angeleisen, welches Tab. I. Fig.1. in halber Größe abgebildet ist besteht aus einer 2 1/4 Zoll langen, 4 Linien breiten, und 3 Linien dicken, hohlen, stählernen, viereckigen Hülse, die oben ein 2 Linien weites rundes Loch hat, um das Eisen an eine starke Schnur aufhängen zu können. In der Mitte der Hülse, in der breiten Seite, ist ein 1 3/4 Zoll langer und 1 1/2 Linien breiter Ausschnitt, der 4 Linien von unten sich endigt, wo auch die schmaleren Seitenplatten aufhören. — Der zweite Hauptteil des Eisens sind zwei, 2 Zoll lange, 2 Linien breite und 1 1/2 Linien dicke Füße, wovon jeder unten 3 auswärts gehende, 6 Linien lange, und in einem Winkel von 45 Graden gebogene, starke und sehr spitze Stacheln hat. Beide Füße sind am oberen Ende durch ein Scharnier verbunden, und an dem einen Fuße befindet sich eine starke Stahlfeder, um beide Füße, nahe unter dem Scharniere, aus einander zu drücken. Diese Füße werden zusammengedrückt in die Kapsel oder Hülse geschoben, und, damit sie sich nachher nicht ganz herausziehen lassen, so werden auf den Seiten, wo die Ausschnitte in der Hülse sind, 25 Linien im Durchmesser haltende Plättchen von außen auf das Scharnier geschraubt. — Zieht man nun die Füße bis an das Ende des Ausschnittes aus der Hülse, so drückt sie die Zeder schnell aus einander, und das Tier, welches ein solches Eisen sammt der Körnung im Rachen hat, wird durch die hakenförmiger Angelspitzen festgehalten. — Dergleichen Angeleisen sind in manchen Gegenden gar nicht bekannt; sie sind aber sehr brauchbar, und dabei wohlfeil.
Die stilisierte Form der Wolfsangel (ein Doppelhaken mit Querstrich in der Mitte) ist heute ein Symbol z.B. der Hegewaldnadel des Verein Deutsch-Drahthaar (VDD), Bestandteil des Wappens der Landesjägerschaft Niedersachsen und des „Vereins Hirschmann“.
Es war auch üblich, das Schweißhundeführer ihren Namen mit einer Wolfsangel unterzeichneten.
Literatur
- Delfs, Jürgen: Wölfe – verurteilt und verkannt. In: Delfs, Jürgen u. a.: Jagd in der Lüneburger Heide. Beiträge zur Jagdgeschichte. Celle 2006
- Große Löscher, Gerhard: Die Wolfsangel als Forst- und Jagdzeichen in Niedersachsen. In: Delfs, Jürgen u. a.: Jagd in der Lüneburger Heide. Beiträge zur Jagdgeschichte. Celle 2006
- Günther, J. O. H.: Vollständiges Taschen-Wörterbuch der Jägersprache. Für Jäger und Jagdfreunde. Jena, 1840
- Hartig, Georg Ludwig: Lexikon für Jäger und Jagdfreunde oder waidmännisches Conversations-Lexikon, 1836. Zweite vielfach vermehrte und verbesserte Auflage herausgegeben von Dr. Theodor Hartig. Mit sieben lithographirten Tafeln, nach der Natur gezeichnet von Robert Hartig. Berlin, Nicolaische Verlagsbuchhandlung. (G. Parthey.) 1861.