Wilde Jagd

Aus Jagdfibel
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Wilde Jagd (wütendes Heer, örtlich auch Wudesheer, Wuotisheer, Wutheer, Wütenheer, wildes Gjaig oder wilder Jäger), nach der deutschen Sage ein von Wodan (Wuotan) angeführtes Heer oder großes Gefolge von Gespenstern, welches mit schrecklichem Tosen durch die Lüfte fährt und oft gehört, selten gesehen wird. Diese Sage, welche in hohes Altertum hinaufreicht und sich bald mit Göttern, bald mit Helden verwebt, ist weit verbreitet, erinnert an die Einherier, mit welchen Wodan auszog, und weist in ihrem Ursprung auf eine poetische Auffassung des Gewitterzugs als einer dahintosenden gespensterhaften Jagd hin. Noch jetzt verknüpft die Tradition dieselbe mit dem nächtlichen Sturmestosen besonders in waldreicher Gegend. So jagt in Mecklenburg noch der Wode, in der Ukermark seine Gemahlin Frick, desgleichen in Thüringen Frau Holle. In Niedersachsen und Westfalen ist Hackelberg, in der Lausitz Dietrich von Bern, in Niederhessen Karl d. Gr., in Schwaben Berchtold, in Schleswig König Abel.

siehe auch: Wilde Jagd
siehe auch: Asgardreia
siehe auch: Rauhnächte

Quellen

  • Krafft, Hans Werner: Wilder Jäger und wütendes Heer. In: Wild und Hund, 10/1995, S. 66-67
  • Meyers Konversationslexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892, Band 16, S. 791