Habitatbaum: Unterschied zwischen den Versionen
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So hat z.B. Niedersachsen im Regierungsprogramm “Langfristige ökologische Waldentwicklung in den niedersächsischen Landesforsten” (LÖWE) folgender Grundsatz fixiert: “Bei der selektiven Nutzung des Waldes sollen in vermehrtem Umfang und möglichst flächendeckend alte und starke Bäume einzeln, in Gruppen oder Kleinflächen erhalten werden, um Lebensraum für Tiere und Pflanzen der Alters- und Zerfallsphase des Waldes zu sichern.” <small>(Quelle: [http://www.landesforsten.de/Habitatbaumkonzept.1996.0.html abgerufen am 06.06.2012])</small> | So hat z.B. Niedersachsen im Regierungsprogramm “Langfristige ökologische Waldentwicklung in den niedersächsischen Landesforsten” (LÖWE) folgender Grundsatz fixiert: “Bei der selektiven Nutzung des Waldes sollen in vermehrtem Umfang und möglichst flächendeckend alte und starke Bäume einzeln, in Gruppen oder Kleinflächen erhalten werden, um Lebensraum für Tiere und Pflanzen der Alters- und Zerfallsphase des Waldes zu sichern.” <small>(Quelle: [http://www.landesforsten.de/Habitatbaumkonzept.1996.0.html abgerufen am 06.06.2012])</small> | ||
Ein Habitatbaum ist ein lebender oder toter, stehender Baum, der mindestens ein Mikrohabitat trägt. Der Begriff Mikrohabitat bezeichnet sehr kleinräumige oder speziell abgegrenzte Lebensräume. Baummikrohabitate sind vom Baum getragene, klar abgegrenzte Gebilde, auf die viele verschiedene, teils hochspezialisierte Tier-, Pflanzen-, Flechten- und Pilzarten während mindestens eines Teils ihres Lebens angewiesen sind. Sie entstehen zum Beispiel durch eine Verletzung durch Steinschlag, Blitzeinschlag oder Aktivitäten von Spechten. Baummikrohabitate können auch Elemente sein, für die der Baum lediglich als Stütze dient, beispielsweise ein Nest, Efeu oder Lianen. Wie lange die Entwicklung von Baummikrohabitaten auf Habitatbäumen dauert, ist sehr variabel: von wenigen Millisekunden für die Entstehung einer Blitzrinne bis hin zu mehreren Jahrzehnten für die Ausbildung einer grossen Mulmhöhle. Die Dauer, während der ein BMH für ein Lebewesen nutzbar ist, ist ebenfalls sehr unterschiedlich. | |||
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Aktuelle Version vom 23. April 2024, 22:58 Uhr
Habitatbaum, auch Höhlenbäume genannt, bezeichnet in der Forstwirtschaft einen einzelnen Baum oder eine Baumgruppe der seinen vollen Alterungsprozeß bishin zum Totholz durchlebt und somit in den verschiedenen Stadien den unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum dient.
Einige Landesforstverwaltungen (z.B. Hessen, Niedersachsen) haben in ihren "Naturschutzleitlinien" ein Habitatbaumkonzept, auch Kernflächenkonzept genannt, berücksichtig.
So hat z.B. Niedersachsen im Regierungsprogramm “Langfristige ökologische Waldentwicklung in den niedersächsischen Landesforsten” (LÖWE) folgender Grundsatz fixiert: “Bei der selektiven Nutzung des Waldes sollen in vermehrtem Umfang und möglichst flächendeckend alte und starke Bäume einzeln, in Gruppen oder Kleinflächen erhalten werden, um Lebensraum für Tiere und Pflanzen der Alters- und Zerfallsphase des Waldes zu sichern.” (Quelle: abgerufen am 06.06.2012)
Ein Habitatbaum ist ein lebender oder toter, stehender Baum, der mindestens ein Mikrohabitat trägt. Der Begriff Mikrohabitat bezeichnet sehr kleinräumige oder speziell abgegrenzte Lebensräume. Baummikrohabitate sind vom Baum getragene, klar abgegrenzte Gebilde, auf die viele verschiedene, teils hochspezialisierte Tier-, Pflanzen-, Flechten- und Pilzarten während mindestens eines Teils ihres Lebens angewiesen sind. Sie entstehen zum Beispiel durch eine Verletzung durch Steinschlag, Blitzeinschlag oder Aktivitäten von Spechten. Baummikrohabitate können auch Elemente sein, für die der Baum lediglich als Stütze dient, beispielsweise ein Nest, Efeu oder Lianen. Wie lange die Entwicklung von Baummikrohabitaten auf Habitatbäumen dauert, ist sehr variabel: von wenigen Millisekunden für die Entstehung einer Blitzrinne bis hin zu mehreren Jahrzehnten für die Ausbildung einer grossen Mulmhöhle. Die Dauer, während der ein BMH für ein Lebewesen nutzbar ist, ist ebenfalls sehr unterschiedlich.
- siehe auch: Alt- und Totholzkonzept
- siehe auch: Habitat-Einzelbäume
- siehe auch: Totholz
- siehe auch: Baum-Mikrohabitat
- siehe auch: Waldrefugien
Weitere Informationen
- Totholz.ch - Habitatstrukturen
- Waldnaturschutz in den Niedersächsischen Landesforsten - Habitatbaumkonzept
- Christoph Purschke: Habitatbaumerhebung - Schutz ökologisch wertvoller Einzelbäume im Wirtschaftswald
- Waldrefugien und Habitatbaumgruppen
- Hermann Spellmann: (Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt) Waldbauliche Behandlung der Buche auf ökologischen Grundlagen
Literatur
- Bütler Sauvain, Rita / Lachat, Thibault / Krumm, Frank / Kraus, Daniel / Larrieu, Laurent: Habitatbäume kennen, schützen und fördern. Artikel als pdf
- Niedermann-Meier, Sarah / Mordini, Manuela / Bütler, Rita / Rotach, Peter: Habitatbäume im Wirtschaftswald: Welche Anzahl zu welchen Kosten?. Online-Beitrag auf waldwissen.net vom 25.10.2012 Online