Windflüchter
Windflüchter sind Bäume und Sträucher, deren Wuchsform durch vorwiegend aus einer Himmelsrichtung wehenden Wind bestimmt wird. In Ostfriesland werden Windflüchter auf Plattdeutsch als Windlooper, also „Windläufer“, bezeichnet. Windflüchter mit besonders ausgeprägtem Fahnenwuchs werden mancherorts „Windharfen“ genannt, denn ihre Form erinnert entfernt an eine geneigte Harfe. Insbesondere im Winter, wenn Laubbäume kahle Äste haben, können diese dann wie Saiten einer Aeolsharfe aussehen.
Die Gewächse weisen einen einseitig verstärkten, der Wetterseite abgeneigten Wuchs auf – die Bäume „flüchten vor dem Wind“. Der „Windwuchs“ geht mit mehr oder minder deutlicher Schiefstellung des Stammes, exzentrischer Jahresringausprägung und fahnenförmiger Kronenbildung einher. In der Forstwirtschaft und Forstbotanik werden diese Merkmale als Wuchsanomalien bezeichnet.
Der Begriff „Windschur“ bezeichnet die Abschrägung des Bestandsdaches ganzer Baumreihen, Alleen und größerer Baumgruppen – die ineinander übergehenden Baumkronen sehen aus „wie geschoren“.
Hainbuche mit Windschur
Von Ernst-Otto Pieper [1]
Jahrzehntelang waren für Betreiber von großflächigen Weidelandschaften Giftpflanzen kein Thema. Das hat sich seit wenigen Jahren geändert.
Wohl so um die 90 Jahre wird die Hainbuche alt sein; der Stock selbst dürfte die 100 Jahre weit überschritten haben. Sie steht südlich der Straße die von Albersdorf nach Heide führt auf einem Knickwall auf dem Arkebeker Berg und ist eines der schönsten Beispiele für Windschur. Seit 1971 ist der Baum als Naturdenkmal eingetragen.
Im Kreis Dithmarschen weht der Westwind durchschnittlich mit 5 bis 6 m/sec was letztlich dazu führt, dass bei Bäumen die Knospen auf der windabgewandten Seite sich stärker entwickeln als auf der dem Wind zugewandten Seite. Die Bäume wachsen dann schief.
Weitere Informationen
Einzelnachweise
- ↑ Hainbuche mit Windschur. aus: Wildhüter St. Hubertus, (abgerufen am 07.08.2023)