Schwenden
Schwenden, bezeichnet das periodische Befreien von potenziellem Ackerland oder von Weideflächen von Bewuchs (Bäumen, Sträuchern), wobei die Ausstockung (das Entfernen des Wurzelwerks) unterbleibt.
Schwendung erfolgte durch Einkerben der Rinde (Ringelung), wodurch die Bäume abstarben und austrockneten. Das Roden der Stubben unterblieb, da die gewonnene Fläche für den Grabstockfeldbau nutzbar war und das verbliebene Wurzelwerk besonders in Hanglagen die Erosion behinderte.
Schwenden ist heute ein wichtiger Teil der Almwirtschaft, dabei werden die Almweiden von Büschen, Latschenkiefern und Alpenrosen befreit, welche die Futterpflanzen verdrängen würden. Die bis Mitte des 20. Jahrhunderts gängige Praxis, mit Latschenkiefer oder Alpenrose stark verbuschte Almwiesen und Hänge einfach anzuzünden (Brandrodung), ist in Europa heute untersagt.
- siehe auch: Brandrodung
- siehe auch: Rodung
- siehe auch: Schwendbau
Literatur
- Gföller, Hans: Schwenden auf Almen. Verbrennen neu geregelt. In: Jagd in Tirol, 10/2011, S. 24-25
- Gföller, Hans: Schwenden und Verbrennen. Klarheit durch Ministererlass. In: Jagd in Tirol, 11/2011, S. 24-25