Schirmkeilschlag

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Der Schirmkeilschlag ist ein waldbauliches Verfahren, das zwischen 1903 und 1933 von Julius Friedrich Eberhard im Nordschwarzwald gelegenen Forstamt Langenbrand entwickelt wurde. Es handelt sich dabei um eine modifizierte Form des Schirmschlages.

"Es ging Eberhard dabei vor allem darum, den Zuwachs auf der Gesamtbetriebsfläche möglichst lange zu erhalten und eine gute Naturverjüngung zu erzielen. Er erreichte das durch fast unmerkliche Überleitung der Durchforstungseingriffe in Verjüngungshiebe. Durch Räumung in gegen die Hauptwindrichtung gelegten Keilen ohne starres Schema hatte er eine Sicherung der räumlichen Ordnung, Verringerung der Rückeschäden und Ausnutzung der Möglichkeiten des Saumes für die Verjüngung der Lichtholzarten im Auge."[1]

"Eberhard ... stellte die Kahlschlagwirtschaft ein und entwickelte ein Naturverjüngungsverfahren mit 30- bis 40jährigen Verjüngungszeiträumen. Durch ein Abrückeverfahren in Keilform von Ost nach West suchte er der Sturmgefahr zu begegnen. Dieses Verfahren nannte er zunächst "Abrückesaumschlag", übernahm dann aber dann die von den Professoren Endres und Fabrucius geprägte Bezeichnung "Schirmkeilschlag". Sein Ziel war die Begründung standortgemäßer Mischbestände mittels Naturverjüngung und intensiver Bestandspflege. Im Gegensatz zu ... Christoph Wagner, der fast zur gleichen Zeit im revier Gailsdorf in Württemberg seinen Blendersaumschlag entwickelte, der auf die Fichte als Hauptholzart angestellt war und als Einsaumverfahren zur Bildung von Schlagreihen zwang, legte Eberhard mit Rücksicht auf die Tanne als Hauptbaumart Wert auf die Beibehaltung der großen Fläche."[2]

siehe auch: Keilschirmschlag
siehe auch: Schirmschlag
siehe auch: Pfeilsticker, Karl Friedrich

Literatur

Einzelnachweise

<references>

  1. Mantel, Kurt, „Eberhard, Julius Friedrich“, in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 241 Onlinefassung abgerufen am 10.04.2014
  2. Weidenbach, Peter: Waldbauliche Ziele im Wandel. Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rahmenbedingungen der Waldentwicklung seit 1800. In: Der deutsche Wald. 1/2001, S. 30f. Online-Version (anbegrufen am 10.04.2014)