Otter-Zentrum Hankensbüttel
Das Otter-Zentrum Hankensbüttel wurde 1988 im Landkreis Gifhorn von der Aktion Fischotterschutz e.V. gegründet.
Eigentlich müsste sich das heutige Otter-Zentrum im nördlichsten Mittelgebirge, dem Harz, befinden. Denn hier im beschaulichen Oderhaus bei St. Andreasberg befand sich das erste durch den Forstingenieur Claus Reuther umsorgte Fischotter-Forschungsgehege neben seiner Försterei. Die damalige Anlage ist aber mit der heute zu besuchenden in keiner Weise zu vergleichen. Das 6 ha große Freigelände in Hankensbüttel genießt mittlerweile nationale und internationale Anerkennung und bringt dem Besucher das engagierte Konzept, die „Marderartigen“ in ihren natürlichen Lebensräumen betrachten zu können, nahe. Als 1986 die wissenschaftlichen Programme zum Fischotter im Harz beendet wurden, blieb die Idee und ein Konzept ein Otter-Zentrum ins Leben zu rufen erhalten. Die emsige Suche nach einem geeigneten Standort führte in die Lüneburger Heide gen Hankensbüttel. Die aufgeschlossene Gemeinde verfügte über ein passendes Areal nebst unbewirtschaftetem gastronomischem Betrieb. Mit entsprechenden Umbauarbeiten konnte 1987 begonnen werden, um am 16. Mai 1988 das Otter-Zentrum zu eröffnen. Dabei ist höchst beachtlich, dass das Otter-Zentrum kein kommerzielles Unternehmen ist, keine institutionelle Förderung vom Staat erhält, sondern das größte Naturschutz-Bildungsprojekt des gemeinnützigen Trägervereins Aktion Fischotterschutz e.V. darstellt. Das vorrangige Ziel sticht während des gesamten Rundgangs förmlich ins Auge. Hier erkundet man die einheimischen Marder und ihre natürlichen Lebensräume hautnah. Insgesamt 10 Tiergehege bieten die Möglichkeit, Fischotter, Dachs, Hermelin, Stein- und Baummarder, Iltis, Nerz, Mink sowie Frettchen zu beobachten. Besonders eindrucksvoll sind dabei die über 30 (!) Schaufütterungen pro Tag. [1]
Der Aufbau des Otter-Zentrums wurde gefördert aus Mitteln der Bundesanstalt für Arbeit, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, des Landkreises Gifhorn, des Landes Niedersachsen, der Niedersächsischen Lottostiftung, der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (Hilfe für die bedrohte Tierwelt) sowie zahlreicher Förderer aus der Wirtschaft.
Literatur
- Bug, Sarah: Eine Lobby für den Fischotter. In: Halali, 2/2012, S. 110-113
- Pohlmann, Frank: Jagdkult(o)uren - (Otterzentrum Hankensbüttel) Alles Otter, oder was? in: Pirsch, 15/2021, S. 86-87
Webseite
Fussnoten
- ↑ Pohlmann, Frank: Jagdkult(o)uren - (Otterzentrum Hankensbüttel) Alles Otter, oder was? in: Pirsch, 15/2021, S. 86-87