Nordmann-Tanne
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Nordmann-Tanne | |
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Alternative Namen | Nordmanntanne, Nordmanns Tanne, Kaukasus-Tanne |
Systematik | |
Ordnung | Koniferen (Coniferales) |
Familie | Kieferngewächse (Pinaceae) |
Gattung | Tannen (Abies) |
Art | Nordmann-Tanne |
Wissenschaftlicher Name | |
Abies nordmanniana | |
Die Nordmann-Tanne (Abies nordmanniana), auch Nordmanntanne, Nordmanns Tanne oder Kaukasus-Tanne genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Tannen (Abies) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Benannt wurde sie nach dem finnischen Biologen Alexander von Nordmann (1803−1866). Die Nordmanntanne ist heute die meistgenutzte Baumart als Weihnachtsbaum.
Wie unterscheidet man zwischen Tanne, Fichte, Kiefer, Lärche und Douglasie?
- Tanne: Nadeln sind abgerundet und pieken nicht, wenn man sie berührt. Die Zapfen wachsen aufrecht am Zweig und fallen nicht als Ganzes zu Boden.
- Fichte: Nadeln sind spitz und pieken daher bei Berührung. Die Zapfen hängen nach unten am Zweig und fallen als Ganzes ab.
- Kiefer: lange Nadeln, die paarweise wachsen. Die Zapfen sind eher klein und die Rinde hat eine grobe Oberfläche.
- Lärche: Nadeln wachsen büschelig an Kurztrieben. Die Lärche verliert als einziger einheimischer Nadelbaum im Winter ihre Nadeln. Die Zapfen haben eine kugelige Form.
- Douglasie: weiche Nadeln, die beim Zerreiben nach Zitrusfrüchten riechen. Die Zapfen sind an heraushängenden dreispitzigen Deckschuppen zu erkennen. Die Rinde hat eine grobe Oberfläche.[1]
Von Ernst-Otto Pieper [2]
Kennzeichen:
- Stattlicher Baum mit breit pyramidalem Kronenaufbau.
- Äste in regelmäßigen Quirlen angeordnet, weit ausbreitend bis herabhängend und auch im Alter stets bis zum Boden reichend.
- In der Jugend trägwüchsig, später rasch wachsend.
- 25 bis 30 m hoch und 7 bis 9 (10) m breit; in der Heimat kann der Baum bis zu 60 m hoch werden und ein Alter von 500 Jahren erreichen.
- Ältere Bäume können, ähnlich wie die Weißtanne (Abies alba), eine sogenannte „Storchennestkrone“ ausbilden.
- Jahreszuwachs in der Höhe 25 bis 30 cm, in der Breite 15 cm, nach 10 bis 15 Jahren Zuwachs in der Höhe ca. 50 cm.
- Rinde anfangs glatt, im Alter mehr graubraune bis schwarzgraue Plattenborke.
- Nadeln dicht, büschelförmig nach vorn bzw. schräg nach oben gerichtet, nicht gescheitelt, nur an stark beschatteten Trieben zweizeilig; Nadeln sehr starr, aber nicht stechend, am Ende spitz, stumpf oder mitunter gekerbt; 2 bis 3,5 cm lang und 2 bis 2,5 mm breit, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits mit 2 weißen Stromabändern.
- Blütezeit: Mai.
- Eingeschlechtlich, einhäusig.
- Fremdbestäubung, Windbestäubung.
- Zapfen (weibliche Fruchtstände) 15 (bis 20) cm lang, 5 cm dick, stehend, jung grünlich, reif dunkelbraun. Die Samen reifen von September bis Oktober. ihre Keimfähigkeit liegt bei 45 bis 50%.
- Wurzeln: Sämlinge bilden eine tiefreichende Pfahlwurzel, die im Alter durch kräftige Seitenwurzeln ergänzt wird. Hauptwurzeln tiefgehend.
- Holz: weich und sehr biegefest mit weißlicher bis gelblicher Färbung. Zwischen Kern- und Splintholz besteht kein farblicher Unterschied: Jahresringe sind gut zu erkennen.
Eigenschaften:
- Völlig winterhart, etwas empfindlich gegen zu große Lufttrockenheit und Hitze.
- Nicht geeignet für Gebiete mit starker Luftbelastung.
- In genügend luftfeuchten Lagen auch windfest. Frosthärte -24°C bis -28°C.
Natürliches Vorkommen:
- In Bergwäldern des westlichen Kaukasus, im Ostpontischen Gebirge in Georgien, Russland, der nordöstlichen Türkei und Aserbaidschan.
- Ihr Verbreitungsgebiet bildet keine zusammenhängende Fläche.
Standort:
- Sonnig bis absonnig.
- Optimal sind tiefgründige, frische bis feuchte, nährstoffreiche, saure bis alkalische Böden in genügend luftfeuchten Lagen; insgesamt wenig empfindlicher Baum, der auch auf ärmeren Standorten gut gedeiht.
- In Höhenlagen von 1000 bis 2000 m.
- Im Kaukasus vergesellschaftet mit Orient-Buche (Fagus orientalis), Orient-Fichte (Picea orientalis), Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) und Eibe (Taxus baccata).
Hinweise für den Anbau:
- Die qualitativ besten Samenherkünfte für Weihnachtsbaumkulturen liegen in der Region östlich des Schaori-Stausees um die georgischen Ortschaften Ambrolauri, Tlugi und Bordschomi.
- Pflanzgut aus georgischer Herkunft treibt spät aus; daher nicht frostgefährdet.
- Pflanzgut türkischer Herkunftsgebiete treibt früh aus und ist deshalb stark frostgefährdet.
Schädlinge:
- Im natürlichen Verbreitungsgebiet kaum durch Krankheiten oder Schädlinge bedroht.
Nutzung:
- In ihrer Heimat kaum wirtschaftliche Bedeutung; das Holz wird zur Herstellung von Papier und Zellstoff genutzt.
- In Mitteleuropa beliebter Weihnachtsbaum und wird dort plantagenmäßig angebaut.
- Wichtigster Weihnachtsbaumproduzent ist Dänemark mit rund 100 Millionen Nordmann-Tannen, von denen jährlich rund 5 Millionen exportiert werden.
Namensherkunft:
- Die Nordmann-Tanne wurde nach dem finnischen Biologen Alexander von Nordmann (1803 – 1866) benannt.
Weitere Informationen
Literatur
- Ammer, Christian / Bähringer, A. / Rau, H.-M.: Mortalität und Wachstum der Nordmanntanne. In: Allgemeine Forstzeitschrift/Der Wald 68 (12): 11-13
- Pückler, Mark G. von: Nordmanntanne keine Hauptholzart. Schutzvorrichtungen im Waldbau. Jäger vor Gericht 141. In: Wild und Hund, 13/1997, S. 50-53
- Schmelz, Werner: Kein Schadenersatz für Nordmanntanne. In: Deutsche Jagd-Zeitung, 4/1997, S. 18-19