Mondring
Der Begriff der Mondringigkeit begründet sich dadurch, dass eine unverkernte Zone im Querschnitt (Hirnschnitt) des Baumes ähnlich einer halbmondförmigen Sichel erscheint. Der Mondring entsteht durch einen Spätfrostschaden und ist ein Verkernungsfehler. Der Mondring kann nicht später wieder verkernen. Die durch den Mondring gebildete unverkernte Zone bleibt während des gesamten Lebensalters des Baumes erhalten. Nach einem Mondring kann der Stamm ganz normal weiterwachsen.
Mondringigkeit ist ein signifikanter Holzfehler, da er über eine gewisse Länge im Stammholz die Verwendbarkeit des Stammholzes bzw. des daraus zu fertigenden Schnittholzes in der Regel aus optischen Gründen einschränkt. Die Lage des Mondrings wirkt sich auf die Verwendbarkeit des Holzes und somit auf seine Güte aus. So könnte er im betroffenen Splintholz die Sortierung in Astfreie Seiten verhindern, da in Astfreien Seiten auch Mondringe laut Norm nicht zulässig sind. Liegt der Mondring sehr weit im Kern, würde er die Gewinnung astfreier Seiten nicht behindern. Ein Sortiment Kantholz z. B. wäre in der Regel immer noch möglich.
Da diese Mondring-Zone keine Farbstoffeinlagerung aufweist, erscheint die Zone bei Kernholzarten (wie Eichen, Kirschen) heller als das umgebende verkernte Holz. Die helle Zone des Mondringes kann bei Kernholz auch im noch nicht von Pilzen befallenen Zustand inmitten des dunkleren Kernholzes gut erkannt werden. Der Mondring ist durch seinen Splintholzcharakter wesentlich anfälliger für Pilzbefall als Kernholz. Im Extremfall entsteht dann an der Stelle des Mondringes ein Loch.
Mondringigkeit bildet sich aber nicht nur bei Kernholzarten, sondern auch bei Reifholzarten (wie Rotbuche, Linde, Fichte, Feldahorn) und Kernreifholzarten (wie Ulme, Faulbaum). Bei Reifholzarten kann der Mondring erst im Pilzbefallszustand erkannt werden, weil dann der Mondring sich als dunkle Zone vom umgebenden Reifholz abhebt.