Liechtenstein, Hans von

Aus Jagdfibel
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Prinz Hans von Liechtenstein (voller Name: Prinz Johannes Franz de Paula Gabriel Ildefons Felix Klemens Maria Joseph, von und zu Liechtenstein, Graf zu Rietberg; * 18. Mai 1910 in Wien, Österreich; † 22. Januar 1975 in St. Gallen, Schweiz) war ein Jäger, Künstler und Pionier in der zoologischen Forschung Liechtensteins.

Liechtenstein war Ehren- und Devotionsritter des Souveränen Malteserordens und von 1959 bis 1963 Präsident des Liechtensteiner Jagdschutzvereins.

Liechtenstein war der dritte Sohn von Prinz Johannes Franz Alfred Maria Caspar Melchior Balthasar von und zu Liechtenstein, Graf zu Rietberg und dessen Gattin Prinzessin Mária Gabriella „Marizza“, geborene Gräfin Andrássy de Csíkszentkíraly et Krasznahorka (1886–1961). Er besuchte, wie viele andere Familienmitglieder, das Schottengymnasium in Wien und studierte an der Kunstakademie in Budapest. Anschließend lernte er beim international bekannten Tiermaler Carl Fahringer in Wien.

Kunst

Das Leben Liechtensteins war untrennbar mit seinen drei Begabungen Jagd, Kunst und Naturkunde verbunden. Er sammelte das Erjagte, beschrieb es wissenschaftlich und erfasste vieles davon in künstlerischer Form. So sind viele bunte Bilder, Skizzen, Aquarelle und Tonplastiken entstanden, von denen über 2000 Zeichnungen und Aquarelle erhalten sind.

Sammlung

Liechtenstein begründete eine artenreiche und mit zahlreichen Seltenheiten ausgestattete zoologische Sammlung, indem sich die Sammlung nicht nur seine eigenen Jagderfolge bezog. Er kaufte viele Stücke auf und dürfte auch einiges geschenkt erhalten haben. Der Semienwolf, Waliasteinbock, Himalaya-Blauschaf und Tibetgazelle sind Raritäten in der Sammlung. Das herausragende Beispiel ist der Schomburgk-Hirsch, der in Thailand noch Anfang des 20. Jahrhunderts lebte und seit 1938 als ausgestorben gilt. Liechtenstein kaufte das aus dem Jahre 1908 stammende Geweih und es gibt nur wenige Museen, die ebenfalls ein Exemplar besitzen. Es entstand noch zu seinen Lebzeiten ein kleines Museum im Schädlerhaus in Vaduz, wo sich heute das Zivilstandsamt befindet. Es war bereits der zweite Standort für seine Ausstellung in Vaduz. 1960 schenkte er die gesamte Sammlung dem Lande Liechtenstein, wohl in der Hoffnung, es möge daraus ein Museum als bleibende Einrichtung entstehen. Damit legte Liechtenstein das Fundament der Naturkundlichen Sammlung des Fürstentums Liechtenstein (NSFL).

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