Köhler
Köhler (auch Kohler, Kähler oder Kohlbrenner) bezeichnet einen Beruf, dessen Aufgabe es ist, Holzkohle herzustellen. Dazu wird Holz in einem Kohlenmeiler verschwelt. Der zugehörige Handwerksbetrieb, bzw. die Tätigkeit, nennt sich Köhlerei.
Im Gegensatz zu anderen Handwerksberufen ist der Köhler kein Ausbildungsberuf.
Die Köhlerei ist eine der ältesten Handwerkstechniken der Menschheit. Die Erkenntnisse und Produkte aus der Köhlerei leisten bis heute einen wichtigen Beitrag für die Industrie, so wird von den Schwäbischen Hüttenwerken in Aalen Holzkohle für das Härten von Bremsscheiben von Autos verwendet, Daimler in Stuttgart nutzt die gleichmäßig langanhaltende Hitze zum Reparieren von Formen, in denen Motorblöcke gegossen werden und Weleda in Schwäbisch Gmünd stellt daraus Kohle-Compretten gegen Durchfall her. Aufgrund ihrer geschichtlichen und kulturellen Bedeutung wurden das Köhlerhandwerk und die Teerschwelerei im Dezember 2014 in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Deutschland durch die Kultusministerkonferenz aufgenommen.
In Hasselfelde/Harz befindet sich die Harzköhlerei Stemberghaus mit dem einzigen Köhlereimuseum in Deutschland.
- siehe auch: Rieshirte
- siehe auch: Flößer
- siehe auch: Wagner
- siehe auch: Schindelmacher
- siehe auch: Sägemüller
- siehe auch: Zimmerer
- siehe auch: Harzer
- siehe auch: Lohmacher
- siehe auch: Glasbläser
Weitere Informationen
Literatur
- Redaktion FVA (2022): Waldberufe aus Ur-Großvaters Zeiten.' www.waldwissen.net, 20.06.2022, (abgerufen am 25.06.2022)