Meyer, Johann Christian Friedrich

Aus Jagdfibel
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Johann Christian Friedrich Meyer (* 17. Januar 1777 zu Eisenach, † am 2. Februar 1854 zu Ansbach).

Meyer, Sohn eines fürstlich sachsen-eisenachischen Waisenhausinspektors, absolvierte das Eisenacher Gymnasium und ging zum Studium der Rechtswissenschaft, Kameralistik und der Physik an die Universität Jena. Bereits im Studium setzte er in seinem Studium einen Schwerpunkt auf Forstkameralistik. Er erhielt 1799 eine Anstellung als Lehrer an der Forstlehranstalt von Heinrich Cotta in Zillbach. 1803 wurde er an der Universität in Jena zum Dr. phil. promoviert.

Meyer folgte 1805 einem Ruf durch Johann Matthäus Bechstein an die Forstakademie Dreißigacker. Dort war er Dozent für Mathematik, Naturgeschichte, Botanik, Forst- und Jagdrecht. Daneben war er herzoglich meiningischer Forstsekretär sowie Mitglied der Herzoglichen Sachsen-Gotha-Altenburgischen und Meiningischen Societät der Forst und Jagdkunde. Zum 9. November 1808 wechselte er zu der neugebildeten Generalforstadministration nach München, bei der er als Oberforstassessor mit Sitz und Stimme im Kollegium angestellt wurde. Zum 27. Juli 1818 ging er als Regierungs- und Kreisforstrat nach Ansbach. In dieser Stellung verblieb er bis zu seiner Pensionierung zum 1. Januar 1849, die kurz nachdem er am 27. Juli 1848 sein Dienstjubiläum feierte erfolgte. Er versuchte im Rahmen seiner Verwaltungstätigkeit den Forstbetrieb nach seinem System, das er in der Forstdirektionslehre formuliert hatte, zu organisieren und dabei eine naturwissenschaftliche Grundlage zu geben.

Meyer erhielt 1844 das Ritterkreuz des Verdienstordens vom Heiligen Michael.

Er gab eine "Zeitschrift für das Forst- und Jagdwesen in Baiern" heraus (5 Jahrgänge, 1813—1817), welche später als "Neue Zeitschrift" gemeinschaftlich mit Stephan Behlen, Carl Emil Diezel und Georg Franz Dietrich aus dem Winckell fortgesetzt und von 1826 durch Behlen allein weiter redigirt wurde.

Schriften

  • System einer auf Theorie und Erfahrung gestützten Lehre über die Einwirkung der Naturkräfte auf die Erziehung, das Wachsthum und die Ernährung der Forstgewächse, insbesondere über die Tragbarkeit und Fruchtbarkeit des Bodens, nebst einer sicheren und gründlichen Anleitung, die Bestand- und Gemengtheile des Bodens anzugeben und die für jeden Boden angemessene Holzart zu bestimmen (1806)
  • Abhandlung über die Waldhut in ökonomischer, forstwirthschaftlicher und politischer Hinsicht. (1807)
  • Naturgetreue Darstellung der Entwickelung, Ausbildung und des Wachsthums der Pflanzen und der Bewegung und Funktionen ihrer Säfte mit vorzüglicher Rücksicht auf Holzgemächse. (1808)
  • Forstdirectionslehre, nach den Grundsätzen der Regierungspolitik und Forstwissenschaft, mit zwei Planzeichnungen und Tabellen. 1810
  • Der frühere und dermalige Stand der staatswirthschaftlichen, forstlichen und rechtlichen Verhältnisse bei den Waldungen und Jagden in Deutschland und namentlich bei den dasigen Reichsforsten. Entworfen in zwei Theilen. Nürnberg, Riegel und Wießner’sche Buchhandlung 1851
  • Die Behandlung und Benutzung der mit Waldholz oder nicht mit Waldholz bestockten (öden) Grundflächen Deutschlands im Interesse der Forst- und Landwirthschaft, sowie der Gewerbe. (1852)
  • Flora des Fichtelgebirges. (1854)

Weitere Informationen

Quelle

  • Heß, Richard, „Meyer, Johann Christian Friedrich“, in: Allgemeine Deutsche Biographie 21 (1885), S. 599-601; Onlinefassung