Jagdschloss Platte
Das 1776 von Karl Wilhelm von Nassau-Usingen errichtete „erste“ Jagdhaus wurde 1796 von französischen Soldaten in Brandt gesteckt. Die verbliebenen Reste wurden beseitigt, um durch den Architekten Friedrich Ludwig Strumpf in den Jahren 1823 bis 1826 eine „überdimensionale“ italienische Landvilla im Stil des 16. Jahrhunderts für den Herzog Wilhelm Georg August Heinrich Belgicus zu Nassau (1792-1839) entstehen zu lassen. Der quadratische Grundriss verfügt über drei Vollgeschosse und war mit einem Walmdach versehen. Mehr als 50 Räume standen den Jagdgesellschaften zur Verfügung. Die Empfangsräumlichkeiten waren mit Möbeln aus Hirschgeweihen sowie Hirschleder ausstaffiert. Als Wanddekorationen dienten Leinwände mit Jagdszenen von dem Erbacher Jagd- und Hofmaler Christian Kehrer. Ab 1913 gelangte das Jagdschloss Platte in den Besitz der Stadt Wiesbaden, um am 03. Februar 1945 durch einen britischen Luftangriff bis auf die Außenmauer zerstört zu werden. Die Ruine wurde ab 1987 durch die Stiftung Jagdschloss Platte e.V. zu einem Veranstaltungsgebäude umgebaut. Dabei erhielt das Gebäude ein modernes Glasdach. (Autor: Frank Pohlmann)