Hochberg, Hans Heinrich von
Hans Heinrich XI., Graf von Hochberg, Fürst von Pleß, Freiherr von Fürstenstein (* 10. September 1833 in Berlin; † 14. August 1907 auf Schloss Albrechtsberg, Dresden) war freier Standesherr, Montan-Industrieller und preußischer General. Seit 1905 war er auch Herzog von Pleß. Ab 1873 Oberstjägermeister in Preussen.
Fürst Hans Heinrich verfügte über Liegenschaften in Fürstenstein (Niederschlesien) über 25.000 ha samt Schloss in Pless und ein Jagdgebiet in den Salzburger Alpen. Er war ein begnadeter Organisator von Gesellschaftsjagden. Förderer der Jagdkultur und Wildheger nach damaligen Vorstellungen. Er förderte die Fasanenzucht, die Damwildzucht und Begann 1865 auch die Zucht des Wisent, die noch heute in Pless besteht. Den Start machte er mit vier Wisenten aus Bialowieza, die er von Zar Alexander II. im Tausch gegen 20 Hirschen aus dem berühmten Rotwildvorkommen in den Wäldern von Pless erhielt. Dieses Projekt war sehr erfolgreich, in den Jahren 1869 bis 1903 konnten aus dieser Population 27 Wisente, die man damals als Auerochsen bezeichnete, erlegt werden. Ein Exemplar davon wurde 1898 von Erzherzog Franz Ferdinand, dem späteren Thronfolger, gestreckt. Große Bedeutung hat in der heutigen Erhaltungszucht der Bulle Plisch mit der Zuchtbuchnummer 229, der 1936 von Pleß wieder nach Białowieża zurückgebracht wurde. Von ihm stammen fast alle zur Zeit im Urwald von Białowieża lebenden Wisente der Flachlandlinie ab.
1871 avancierte der preussische König Wilhelm zum Kaiser Wilhelm I. und berief Fürst Hans Heinrich im folgenden Jahr in das Amt des Oberstjägermeisters und Chef des Hofjagdamtes, diese Stellung bekleidete er bis 1892. Im Jahr 1891 wurde er zum Großmeister des "St. Hubertusorden vom weißen Hirschen" berufen, den Karl Friedrich von Hohenzollern 1859 gestiftet hatte. 1905 verlieh Kaiser Wilhelm II. dem Fürsten noch den begehrten Titel eines Herzogs.
Um die Rothirsche in seinen schlesischen Revieren kapitaler zu machen, führte er als Erster die durchgängige Fütterung des Rotwildes ein und setzt nordamerikanische Wapitis in seinen Revieren aus.
Aufgrund seiner Verdienste im jagdlichen Bereich wird das Fürst-Pless-Horn nach ihm genannt.