Hauptsmoor
Hauptsmoor. auch Hauptsmoorwald genannt, ist ein gemeindefreies Gebiet östlich der Stadt Bamberg und zählt zur Metropolregion Nürnberg. Es handelt sich um ein ausgedehntes Kiefern-Waldgebiet, das von der A 73 durchschnitten wird. Der Wald war zum Teil US-Hoheitsgebiet und wurde als Standortübungsplatz von der US Army bis zu deren Abzug 2014 genutzt.
Im Wald frei zugänglich liegt das Schützenhaus Kunigundenruh. In der Nähe befindet sich der Kunigundenruh-Stein, eine Marter, die an die Kaiserin Kunigunde erinnert.
Der Wald Hauptsmoor entstand auf während der Eiszeit abgetragenem Sand, in den verwitterter Jurakalk gemischt ist, der auch weite Teile des Bamberger Beckens bedeckt. Der Sand wurde im Osten der Stadt Bamberg vom vorherrschenden Westwind über Jahrtausende hinweg zu Dünen verweht, die die Grundlage des Hauptsmoorwaldes bildeten. Als Reichswald unterstand das Gebiet direkt den fränkischen bzw. deutschen Königen, bereits die Karolinger besaßen in Königsfeld einen im Jahr 741 erstmals erwähnten Königshof, bis zu dem sich der Wald einst erstreckte.
Nördlich befindet sich das Schloss Seehof welches als Sommerrezidenz und Jagdschloss der Bamberger Fürstbischöfe diente.
Das Holz der Kiefern des Hauptsmoorwaldes ist von besonders hoher Qualität, da die Kiefer astarm wächst, sich kaum verzieht und damit beispielsweise ideales Holz für die Flügel holländischer Windmühlen und Flugzeugpropeller war.
Mittlerweile ist der Flächen- und Tierartenverlust enorm. Seit 1915 sind Vogelarten wie Wiedehopf, Steinkauz, Rotmilan und Schwarzmilan aus dem Gebiet verschwunden. Damals reichte der Wald in Hauptsmoor noch bis an den Bahnhof der Stadt Bamberg. In den letzten Jahren betrug der jährliche Biotopverlust zwölf Hektar bei einer Gesamtbiotopfläche von 580 Hektar im Jahr 1989.