Dichogamie

Aus Jagdfibel
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Als Dichogamie, zeitliche Geschlechtertrennung, bezeichnet man in der Fortpflanzungsbiologie der Zoologie und Botanik das Phänomen unterschiedlicher Reifezeitpunkte von weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen.

Dichogamie in der Zoologie

Proterandrie

Unter Proterandrie versteht man die im Tierreich auch gelegentlich vorkommende Sonderform der Zwittrigkeit, bei der das Individuum im Verlauf seines Lebens zunächst männliche Geschlechtsteile entwickelt und andere, „weibliche“, also ältere Artgenossen begattet. Mit zunehmendem Alter bildet es allmählich mehr und mehr weibliche Geschlechtsteile aus und männliche Geschlechtsteile zurück. Dieser Vorgang führt schließlich zu einem vollwertigen „Weibchen“, das für die Entwicklung und das Austragen von Eiern oder Jungen sorgt. Beispiele finden sich bei den meisten Schneckenarten, bei Regenwürmern sowie einigen Meerespolypen und -muscheln oder auch der Goldbrasse[5] und der Nasenmuräne.

Proterogynie

Zwittrigkeit in umgekehrter Reihenfolge, also vom Weibchen zum Männchen, wird als Proterogynie bezeichnet. Bei einigen Wirbeltieren, darunter manchen marinen Barschverwandten (Percomorphaceae), kommt es zu dieser Form der entwicklungsbedingten Geschlechtsumwandlung.

Dichogamie in der Botanik

Proterogynie

Von Proterogynie (auch Protogynie oder Vor- oder Erstweiblichkeit) spricht man, wenn die weiblichen Geschlechtsorgane (Fruchtblätter) vor den männlichen (den Staubbeuteln) reifen.

Beispiele für Proterogynie

Proterandrie

Im Gegensatz zur Proterogynie steht die Proterandrie (auch Protandrie, Proteroandrie, Protoandrie oder Vor- oder Erstmännlichkeit). Hier reifen die Staubbeutel vor den Fruchtblättern, der Pollen wird also entlassen, bevor der Stempel ausgereift ist.

Beispiele für Proterandrie

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