Diaspore

Aus Jagdfibel
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Diaspore oder auch Propagule ist der botanische Sammelbegriff für alle verbreitungsfördernden Einheiten wie Samen, Teilfrüchte, Früchte, Fruchtstände, Sporen, Brutknospen (Bulbillen) oder sonstige vegetative Brutkörper, die der Ausbreitung von Pflanzen oder Pilzen dienen.

Die im allgemeinen Sprachgebrauch verwendete Bezeichnung „Samen“ ist botanisch, aus morphologischen Gründen nicht immer zutreffend. Der eigentliche Samen der Doldenblütler beispielsweise bleibt bis zur Keimung von der Fruchtwand eingeschlossen; die Verbindung von Samen und Fruchtwand ist so fest, dass der Samen nicht ohne Verletzung von dieser befreit werden kann. Diasporen können auch weitere pflanzliche Teile umfassen, etwa bei der Linde, wo das Vorblatt mit dem Stiel des Fruchtstandes verwachsen ist und als Flügel zur Windausbreitung dient.

Man unterscheidet zwischen vegetativen und generativen Diasporen. Vegetative Diasporen, z. B. Ableger oder Brutzwiebeln, Knollen oder Rhizome, werden auf ungeschlechtlichem Wege erzeugt, unterscheiden sich also genetisch nicht von der Mutterpflanze. Generative Diasporen sind Samen, Sporen und Früchte, Fruchtstände.

Als Diasporenbank wird die Gesamtheit aller an einem Standort vorhandenen keimungsfähigen pflanzlichen Ausbreitungseinheiten (Diasporen) bezeichnet.

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