Castell-Rüdenhausen, Siegfried zu

Aus Jagdfibel
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Siegfried Casimir Friedrich Fürst zu Castell-Rüdenhausen (* 16. Februar 1916 in Schloss Rüdenhausen, Rüdenhausen, Unterfranken; † 16. November 2007 ebenda).

Gesellschafter der Fürstlich Castell´schen Bank.

1955 - 1961 Präsident des Landesjagdverband Bayern.

Mitglied im CIC.

Artikel

1956

  • Was will der Bayerische Jagdschutzverband? In: Wild und Hund, 59. Jg. (1956/57), S. 241-245

1971

Einsatz für die Belange der Jagd

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Siegfried Fürst zu Castell-Rüdenhausen durch seinen Einsatz für die Belange der Jagd bekannt. Dieser von Kindesbeinen an verbunden, galt er als waidgerechter Jäger, der als Jagdherr und Gastgeber deutschlandweit in hohem Ansehen stand. Als eine der profiliertesten Persönlichkeiten der deutschen Jägerschaft in der Nachkriegszeit wirkte er maßgeblich am Wiederaufbau des jagdlichen Verbandswesens vor allem in Bayern mit. So war er ab dem Inkrafttreten des Bayerischen Jagdgesetzes 1952 der Vertreter der Jäger im Obersten Jagdbeirat. Er gehörte zu den Neugründern der Kreisgruppe Gerolzhofen und damit auch des Bayerischen Jagdschutz- und Jägerverbands (BJV). Es gelang ihm, die beiden untereinander zerstrittenen bayerischen Jagdverbände, den BJV und den Landesverband Bayerischer Jagdvereine (LBJ), sowie die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Jäger an einen Tisch zu holen und zu einen. Dies führte 1955 zur Verschmelzung der drei Verbände zum Bayerischen Jagdverband (BJV), zu dessen erstem Präsidenten Siegfried Fürst zu Castell-Rüdenhausen im gleichen Jahr gewählt wurde. In seiner Amtszeit bis 1961 erreichte er unter anderem die Anerkennung des BJV als gemeinnütziger Verband. Insgesamt kommt ihm laut Gerhard Frank, einem seiner Amtsnachfolger, das Verdienst zu, den BJV „in einer schwierigen Zeit zu einer kraftvollen Interessenvertretung der bayerischen Jägerschaft“ zusammengeschmiedet zu haben.

Darüber hinaus war Fürst zu Castell-Rüdenhausen einige Jahre auch auf Bundesebene aktiv, nachdem er 1955 in den engeren Vorstand des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV) gewählt worden war. Sowohl der BJV (2001) als auch der DJV zeichneten ihn später mit der Ehrennadel in Gold aus. Außerdem war er Mitglied des Internationalen Rats zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC), einige Jahre lang auch dessen Vize-Präsident sowie zeitweilig Präsident der deutschen Delegation des CIC. Der CIC ernannte ihn zum Ehrenmitglied.

Da Siegfried Fürst zu Castell-Rüdenhausen den Deutschen Wachtelhund als Jagdhund ganz besonders schätzte, gestattete er der Landesgruppe Unterfranken im Verein für deutsche Wachtelhunde, ihre Prüfungen in den fürstlichen Revieren abzuhalten.[1]

Weitere Informationen

Fussnoten