Bock und Hermsdorf, Friedrich Anton Georg Karl von

Aus Jagdfibel
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Friedrich Anton Georg Karl Freiherr von Bock und Hermsdorf (* 21. Januar 1798 in Frankfurt am Main; † 23. Oktober 1866 in Wiesbaden) war ein hessisch-nassauischer Staatsbeamter, Gesandter und Kammerherr. Er war Präsident des Hofmarschallamtes des Herzogtums Nassau und Inhaber hoher Orden.

Er studierte an der Forstakademie Dreißigacker, die 1801 vom berühmten Forstwissenschaftler und Ornithologen Johann Matthäus Bechstein im Schloss Dreißigacker, einem Stadtteil der südthüringischen Kreisstadt Meiningen, als eine Lehranstalt für Forst- und Jagdkunde gegründet worden war. 1815 unterbrach er sein Studium und war als Herzoglich-Nassauischer Leutnant im 2. Regiment im Feldzug in den Niederlanden und Teilnehmer der Schlacht bei Waterloo. Dies obwohl das Herzogtum Hessen-Nassau erst auf Druck und mit Einwilligung Napoleons gegründet wurde. Vor dem erkennbaren Untergang Napoleons, trat aber das Fürstentum aus dem Rheinbund aus, wechselte die Fronten und wurde zum Kriegsgegner. Am 15. Juni 1815 stand das 2. Regiment Nassau im Rahmen der Brigade des Prinzen von Sachsen-Weimar an der wichtigen Straßenkreuzung von Quatre-Bras, die die Hauptstrasse von Charleroi und Brüssel nach Norden und von Osten nach Westen in Richtung Namur und Nivelles teilte. Von dieser Linie aus sollte der französische Vorstoß aufgehalten werden. Das II. Bataillon unter Major von Normann rückte bereits am Vormittag Richtung Süden auf Frasnes vor und verwickelte die französische Vorhut mit der leichten Kavallerie Division Pire in ein erstes Gefecht. Am frühen Nachmittag stießen die Regimenter unter Marschall Ney weiter auf Quatre Bras vor und die Nassauer zogen sich zügig auf ihre Ausgangsposition zurück. Nach dem Sieg über Napoleon nahm er sein Studium nunmehr in Marburg wieder auf. 1816 wurde er in den nassauischen Staatsdienst übernommen. Zunächst wurde er 1816 Jagdjunker im nassauischen Forstdienst, 1817 Kammerjunker, 1819 Domänen-Akzessist in Wiesbaden, dann Forstassessor bei der General-Domänendirektion, 1824 Oberförster in Oestrich, 1829 Oberforstbeamter in Hachenburg, wo auch 1831 seine erste Tochter Charlotte geboren wurde. 1833 war er Kammerherr, 1835–1843 Generaldirektor der Domänendirektion. 1839 starb Herzog Wilhelm von Hessen-Nassau, worauf dessen 22-jähriger Sohn Adolph die Herrschaft übernahm. Auch unter dem neuen Herzog ging die Karriere weiter. Ab 1842 wurde Friedrich Anton Georg Karl Freiherr von Bock und Hermsdorf Leiter der Ministerialgeschäfte für Äußeres für das Herzoglich Nassauische Fürstenhaus, 1843–1848 war er Geheimer Rat und Präsident der General-Domänendirektion, ab 1845 auch Obersthofmeister, 1845–1847 Gesandter am Bayerischen Hof in München für das Herzogtum Nassau, 1847 Oberkammerherr, Wirklicher Geheimer Rat und Präsident des Hofmarschallamtes des Herzoglich Nassauischen Fürstenhauses in Wiesbaden. 1866 erfolgte dann die Annexion des Fürstentums Hessen-Nassau durch das Königreich Preußen. Zwei Monate nach erfolgter Übernahme starb er am 23. Oktober 1866 in Wiesbaden mit 68 Jahren.

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