Schnepfensonntage

Aus Jagdfibel
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Als Schnepfensonntage bezeichnet man in der Waidmannssprache diejenigen Sonntage um Ostern, die nach einem Vers bzw. Merkreim, die Ankunft der Schnepfen und den Verlauf des Schnepfenstrichs bezeichnen sollen.

Der Reim lautet:
Reminiscere - putzt die Gewehre,
Okuli - da kommen sie,
Lätare - das ist das Wahre,
Judica - sie sind auch noch da,
Palmarum - Lirum, Larum,
Osterzeit - wenige Beut,
Quasimodogeniti - Hahn in Ruh, nun brüten sie.

Abgeleitet sind die Namen der Sonntage von Verlauf der Messe der Fastensonntage und deren lateinischen Anfänge.

  • 1. Fastensonntag: Invocavit oder Invocabit me, „Er ruft mich an, (Ps 91,15)
  • 2. Fastensonntag: Reminiscere miserationum tuarum, „Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit!“ (Ps 25,6) beziehungsweise in der römisch-katholischen Kirche Tibi dixit cor meum („Mein Herz denkt an dein Wort“ Psalm 27, 8)
  • 3. Fastensonntag: Oculi mei semper ad Dominum, „Meine Augen sehen stets auf den Herrn“, (Ps 25,15)
  • 4. Fastensonntag: Laetare, Jerusalem, „Freu’ dich, Jerusalem“, (Jes 66,10)
  • 5. Fastensonntag - Passionssonntag: Judica me, Deus, „Gott, schaffe mir Recht!, (Ps 43,1) auch schwarzer Sonntag.
  • Palmsonntag (Palmarum)
  • Quasimodogeniti ist im evangelischen Kirchenjahr der erste Sonntag nach Ostern. Der Name kommt vom Antiphon aus dem 1. Petrusbrief: Quasi modo geniti infantes, Halleluja, rationabile, sine dolo lac concupiscite (1. Petr 2, 2), was auf deutsch heißt: Wie die neugeborenen Kindlein seid begierig nach der vernünftigen, lauteren Milch. Im katholischen Kirchenjahr heißt der Sonntag Weißer Sonntag (lat. Dominica in albis).


Da die Lage der Schnepfensonntage abhängig ist von Ostern, liefert der Reim keinen wirklichen Hinweis für den Schnepfenzug. Dieser ist vielmehr von dem Witterungsverlauf abhängig.

Literatur