Klose, Hans: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: '''Johannes Karl Wilhelm Klose''' (* 11. Februar 1880 in Gelsenkirchen-Schalke; † 28. Februar 1963 in Berlin) war ein deutscher Naturschutzbeamter und „Vater des Re...) |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Johannes Karl Wilhelm Klose''' (* 11. Februar 1880 in Gelsenkirchen-Schalke; † 28. Februar 1963 in Berlin) war ein deutscher Naturschutzbeamter und „Vater des Reichsnaturschutzgesetzes“ von 1935.<br> | '''Johannes Karl Wilhelm Klose''' (* 11. Februar 1880 in Gelsenkirchen-Schalke; † 28. Februar 1963 in Berlin) war ein deutscher Naturschutzbeamter und „Vater des Reichsnaturschutzgesetzes“ von 1935.<br> | ||
Nach Schulzeit in Gelsenkirchen studierte Klose von 1899 bis 1901 Naturwissenschaften und Mathematik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und von 1901 bis 1903 an der Universität Greifswald. Er wurde 1904 an der Uni Greifswald zum Dr. phil. promoviert. Danach bekam er eine Anstellung im Schuldienst zunächst am Gymnasium in Münster und absolvierte 1910 die Staatsprüfung für das höhere Lehramt in Biologie, Geografie und Physik ab. Er wirkte als Lehrer in Gelsenkirchen und Berlin-Wilmersdorf. | |||
Bereits während des Studiums hatte er Hugo Conwentz kennen gelern, der sein Interesse für den Naturschutz weckte. Von 1910 bis 1913 war Klose dessen Stellvertreter als Leiter der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Berlin. 1913 wurde er stellvertretender Leiter Brandenburgischen Provinzialkommission für Naturdenkmalpflege unter Wilhelm Wetekamp, wo er sich nach 1918 für die Einrichtung der Bezirks- und Kreisstellen für Naturdenkmalpflege einsetzte. Erste Initiativen in Berlin und Brandenburg war die Kartierung von Naturdenkmalen. So wurden die großen Findlinge der Eiszeit erfaßt, ebenso wie markante Bäume, die dann jeweils unter Schutz gestellt wurden. | |||
Neben diesem Amt war Klose auch Dozent für Naturschutz an den Volkshochschulen Wilmersdorf und Groß-Berlin. Fünf Jahre lang war er dort Dozent für Fragen des Naturschutzes. Auf diese Zeit geht auch die Ausweisung der ersten Naturschutzgebiete in Brandenburg zurück. | |||
Ab 1924 war Klose Geschäftsführer der Provinzialkommission als Wetekamps Nachfolger. | |||
Nachdem die Nationalsozialisten 1935 wurde Hans Klose zum Reichsforstamt berufen und erhielt den Auftrag, unter Mitarbeit von Ministerialrat Adolf Vollbach so schnell wie möglich den Entwurf eines Reichsnaturschutzgesetzes zu erarbeiten. Innerhalb von sieben Wochen formulierte Klose unter Verwendung von Vorlagen des Naturschützers und Höhlenforschers und früheren Kollegen Benno Wolf den Gesetzestext, der am 26. Mai 1935 vom damaligen Reichsforst- und Reichsjägermeister Hermann Göring als Gesetz erlassen wurde. Dem Gesetz folgten bis zum Frühjahr 1937 Durchführungsbestimmungen, Verordnungen zur Erhaltung der Wallhecken, zum Schutz wildwachsender Pflanzen und nichtjagdbarer Tiere. | |||
Von 1945 bis 1954 war Hans Klose Leiter der Zentralstelle für Naturschutz und Landschaftspflege, ab 1952 Bundesanstalt für Naturschutz und Landschaftspflege, heute Bundesamt für Naturschutz. hervorging. Im Jahre 1950 war er aktiv an der Gründung des Deutschen Naturschutzrings, des Dachverbands der deutschen Naturschutzverbände beteiligt. | |||
== Werke == |
Version vom 17. März 2008, 21:05 Uhr
Johannes Karl Wilhelm Klose (* 11. Februar 1880 in Gelsenkirchen-Schalke; † 28. Februar 1963 in Berlin) war ein deutscher Naturschutzbeamter und „Vater des Reichsnaturschutzgesetzes“ von 1935.
Nach Schulzeit in Gelsenkirchen studierte Klose von 1899 bis 1901 Naturwissenschaften und Mathematik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und von 1901 bis 1903 an der Universität Greifswald. Er wurde 1904 an der Uni Greifswald zum Dr. phil. promoviert. Danach bekam er eine Anstellung im Schuldienst zunächst am Gymnasium in Münster und absolvierte 1910 die Staatsprüfung für das höhere Lehramt in Biologie, Geografie und Physik ab. Er wirkte als Lehrer in Gelsenkirchen und Berlin-Wilmersdorf.
Bereits während des Studiums hatte er Hugo Conwentz kennen gelern, der sein Interesse für den Naturschutz weckte. Von 1910 bis 1913 war Klose dessen Stellvertreter als Leiter der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Berlin. 1913 wurde er stellvertretender Leiter Brandenburgischen Provinzialkommission für Naturdenkmalpflege unter Wilhelm Wetekamp, wo er sich nach 1918 für die Einrichtung der Bezirks- und Kreisstellen für Naturdenkmalpflege einsetzte. Erste Initiativen in Berlin und Brandenburg war die Kartierung von Naturdenkmalen. So wurden die großen Findlinge der Eiszeit erfaßt, ebenso wie markante Bäume, die dann jeweils unter Schutz gestellt wurden.
Neben diesem Amt war Klose auch Dozent für Naturschutz an den Volkshochschulen Wilmersdorf und Groß-Berlin. Fünf Jahre lang war er dort Dozent für Fragen des Naturschutzes. Auf diese Zeit geht auch die Ausweisung der ersten Naturschutzgebiete in Brandenburg zurück.
Ab 1924 war Klose Geschäftsführer der Provinzialkommission als Wetekamps Nachfolger.
Nachdem die Nationalsozialisten 1935 wurde Hans Klose zum Reichsforstamt berufen und erhielt den Auftrag, unter Mitarbeit von Ministerialrat Adolf Vollbach so schnell wie möglich den Entwurf eines Reichsnaturschutzgesetzes zu erarbeiten. Innerhalb von sieben Wochen formulierte Klose unter Verwendung von Vorlagen des Naturschützers und Höhlenforschers und früheren Kollegen Benno Wolf den Gesetzestext, der am 26. Mai 1935 vom damaligen Reichsforst- und Reichsjägermeister Hermann Göring als Gesetz erlassen wurde. Dem Gesetz folgten bis zum Frühjahr 1937 Durchführungsbestimmungen, Verordnungen zur Erhaltung der Wallhecken, zum Schutz wildwachsender Pflanzen und nichtjagdbarer Tiere.
Von 1945 bis 1954 war Hans Klose Leiter der Zentralstelle für Naturschutz und Landschaftspflege, ab 1952 Bundesanstalt für Naturschutz und Landschaftspflege, heute Bundesamt für Naturschutz. hervorging. Im Jahre 1950 war er aktiv an der Gründung des Deutschen Naturschutzrings, des Dachverbands der deutschen Naturschutzverbände beteiligt.