Jagdschloss Falkenlust: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Pläne für den Bau lieferte der Münchener Hofbaumeister Francois de Cuvillies, für die Baudurchführung 1729-1733 war der kurkölnische Hofbaumeister Michael Leveilly zuständig. Über die Baugeschichte ist man in allen Einzelheiten informiert, da sich die Rechnungen erhalten haben.<br> | Die Pläne für den Bau lieferte der Münchener Hofbaumeister Francois de Cuvillies, für die Baudurchführung 1729-1733 war der kurkölnische Hofbaumeister Michael Leveilly zuständig. Über die Baugeschichte ist man in allen Einzelheiten informiert, da sich die Rechnungen erhalten haben.<br> | ||
Das zweigeschosse Hauptgebäude nach dem | Das zweigeschosse Hauptgebäude nach dem Gebäudetypus des >''maison de plaisance''<, ist von zwei eingeschossigen Nebengebäuden begrenzt. | ||
Die Stukkaturen schufen 1731 die Gebrüder Carlo Pietro Mosegno Castelli und Guiseppe Artario Castelli. Die Deckenmalerei stammt von Laurenz de la Roque und zeigt Szenen der Falkenjagd. Im Speisezimmer thront über dem Kamin das lebensgroße Porträt von Kurfürst Karl Albrecht von Bayern, dem Bruder von Clemens August und der spätere Kaiser Karl VII.<br> | Die Stukkaturen schufen 1731 die Gebrüder Carlo Pietro Mosegno Castelli und Guiseppe Artario Castelli. Die Deckenmalerei stammt von Laurenz de la Roque und zeigt Szenen der Falkenjagd. Im Speisezimmer thront über dem Kamin das lebensgroße Porträt von Kurfürst Karl Albrecht von Bayern, dem Bruder von Clemens August und der spätere Kaiser Karl VII.<br> |
Version vom 23. März 2007, 20:53 Uhr
Jagdschloss Falkenlust liegt ca. 1,5 km südostlich von der Stadt Brühl im Park des kufürstlichen Residenzschloss Augustusburg.
Der Kölner Kurfürst und Erzbischof Clemens August aus dem Hause der Wittelsbacher (1723-1761) lies die Anlage, bestehen aus einem Haupthaus umgeben von Zweckbauen, für die Beizjagd auf die in den Rheinauen rastenden Reiher errichten. Bereits im 12. Jahrhundert besaßen die Erzbischöfe von Köln hier ein Gut mit Wildpark.
Die Pläne für den Bau lieferte der Münchener Hofbaumeister Francois de Cuvillies, für die Baudurchführung 1729-1733 war der kurkölnische Hofbaumeister Michael Leveilly zuständig. Über die Baugeschichte ist man in allen Einzelheiten informiert, da sich die Rechnungen erhalten haben.
Das zweigeschosse Hauptgebäude nach dem Gebäudetypus des >maison de plaisance<, ist von zwei eingeschossigen Nebengebäuden begrenzt.
Die Stukkaturen schufen 1731 die Gebrüder Carlo Pietro Mosegno Castelli und Guiseppe Artario Castelli. Die Deckenmalerei stammt von Laurenz de la Roque und zeigt Szenen der Falkenjagd. Im Speisezimmer thront über dem Kamin das lebensgroße Porträt von Kurfürst Karl Albrecht von Bayern, dem Bruder von Clemens August und der spätere Kaiser Karl VII.
Der Kurfürst jagte mit Wander-, Ger- und Islandfalken. Die Haltung einer eigenen Beizjagd war mit großen finanziellen und personellen Aufwendungen verbunden. So wissen wir, das im Jahr 1759 das das feste Jagdpersonal von Jagdschloss Falkenlust aus einem Obristfalkenmeister, sechs Falkenmeistern, zehn Falkenmeisterknechten, neun Falknerjungen zwei Stallknechten bestand.
Mit Ende des Kurstaates 1794 ging Falkenlust in den Besitz französischer Revolutionstruppen. 1807-1960 war es in Provatbesitz und ging dann an das Land Nordrhein-Westfalen.
Seit 1977 befindet sich im nördlichen Nebengebäude eine vom Deutschen Falknerorden unterstützte Dauerausstellung über das Wesen und die Geschichte der Falknerei.
Kurfürst und Erzbischof Clemens August war auch der Erbauer von Schloss Clemenswerth.
Literatur
- Wilfried Hansmann: Schloss Augustusburg zu Brühl. 6. veränderte Auflage, Neuss 1990, Rheinische Kunststätten Heft 23, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz (Hrsg.)
- Wilfried Hansmann: Das Jagdschloss Falkenlust zu Brühl. 6. neubearbeitete Auflage, Neuss 1990, Rheinische Kunststätten Heft 149, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz (Hrsg.)
- Wilfried Hansmann: Carlo Carlone Gemälde und Farbskizzen in Schloss Augustusburg zu Brühl. Verwaltung Schloss Brühl (Hg.), Brühl (2004)
- Wilfried Hansmann und Wilhelm Joliet: »Viel Tausend Vergnügen« mit Falken und Reihern Die Rotterdamer Fliesen und Fliesentableaus in Schloss Falkenlust zu Brühl. Verwaltung Schloss Brühl (Hrsg.), Brühl (2004)