Jagdschloss Grunewald: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Image:Grunewald.jpg|400px|thumb|right|Foto: [[Frank Pohlmann]]]] | [[Image:Grunewald.jpg|400px|thumb|right|Foto: [[Frank Pohlmann]]]] | ||
''Das älteste erhaltene Hohenzollernschloss Berlins, 1542 erbaut, beherbergt nicht nur jagdlich museal Betrachtenswertes, sondern u.a. die größte Berliner Cranach-Sammlung mit Gemälden von Lucas Cranach dem Älteren und Jüngeren. Ganz im Sinne des Erbauers, der der Jagd und Kunst als Leidenschaften frönte und sich dafür sogar den Tadel seines Landtages zuzog, nur „stets im Holze liegen und der Jagd gewarten“ würde. Über die Jahrhunderte unterlag das Anwesen mit Höhen und Tiefen sowie baulichen Anpassungen vorrangig der jagdlichen Nutzung. Besonders die Parforcejagden im 19. und 20. Jahrhundert, führten zu einer neuen Blütezeit. Die Nutzung als Kunstmuseum wurde nach Sanierungsarbeiten ab 2011 erneut um die aktuellen jagdlichen Schwerpunkte erweitert.'' | ''Das älteste erhaltene Hohenzollernschloss Berlins, 1542 erbaut, beherbergt nicht nur jagdlich museal Betrachtenswertes, sondern u.a. die größte Berliner Cranach-Sammlung mit Gemälden von Lucas Cranach dem Älteren und Jüngeren. Ganz im Sinne des Erbauers, der der Jagd und Kunst als Leidenschaften frönte und sich dafür sogar den Tadel seines Landtages zuzog, nur „stets im Holze liegen und der Jagd gewarten“ würde. Über die Jahrhunderte unterlag das Anwesen mit Höhen und Tiefen sowie baulichen Anpassungen vorrangig der jagdlichen Nutzung. Besonders die Parforcejagden im 19. und 20. Jahrhundert, führten zu einer neuen Blütezeit. Die Nutzung als Kunstmuseum wurde nach Sanierungsarbeiten ab 2011 erneut um die aktuellen jagdlichen Schwerpunkte erweitert.'' | ||
''Über dem Eingangsportal in Stein gemeißelt, begrüßt den Besucher die Legende von zwei ineinander verkämpften Rothirschen als Ursprung der Ortsauswahl. Das Erdgeschoss selber bietet neben unterschiedlichsten Gemälden vom Stil- bis zum | ''Über dem Eingangsportal in Stein gemeißelt, begrüßt den Besucher die Legende von zwei ineinander verkämpften Rothirschen als Ursprung der Ortsauswahl. Das Erdgeschoss selber bietet neben unterschiedlichsten Gemälden vom Stil- bis zum höfischen Leben auch Kunsthandwerk zum Thema Jagd und spannt dabei einen Bogen von der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert. Bedauerlicherweise sind kaum einstiges Schlossinventar, sondern neu zusammengestellte Exponate zu bestaunen.'' | ||
''Das Jagdzeughaus bietet als Dauerausstellung mit dem Thema „Aus der Geschichte der höfischen Jagd“ neben einer Auswahl an Waffen, Trophäen und weiterer Kunstgegenstände, Erläuterungen zur Jagd im Grunewald. Außerdem finden sich Exponate zur Bau- und Nutzungsgeschichte des Schlosses, ergänzt durch Ausgrabungsfunde (1970) aus dem ehemaligen Wassergraben, darunter historische Jagdgeräte, Geschirr, Schmuckstücke und Architekturteile.'' Autor: [[Frank Pohlmann]] | ''Das Jagdzeughaus bietet als Dauerausstellung mit dem Thema „Aus der Geschichte der höfischen Jagd“ neben einer Auswahl an Waffen, Trophäen und weiterer Kunstgegenstände, Erläuterungen zur Jagd im Grunewald. Außerdem finden sich Exponate zur Bau- und Nutzungsgeschichte des Schlosses, ergänzt durch Ausgrabungsfunde (1970) aus dem ehemaligen [[Wassergraben]], darunter historische Jagdgeräte, Geschirr, Schmuckstücke und Architekturteile.'' Autor: [[Frank Pohlmann]] | ||
== Weitere Informationen == | == Weitere Informationen == |
Aktuelle Version vom 2. März 2024, 21:49 Uhr
Das älteste erhaltene Hohenzollernschloss Berlins, 1542 erbaut, beherbergt nicht nur jagdlich museal Betrachtenswertes, sondern u.a. die größte Berliner Cranach-Sammlung mit Gemälden von Lucas Cranach dem Älteren und Jüngeren. Ganz im Sinne des Erbauers, der der Jagd und Kunst als Leidenschaften frönte und sich dafür sogar den Tadel seines Landtages zuzog, nur „stets im Holze liegen und der Jagd gewarten“ würde. Über die Jahrhunderte unterlag das Anwesen mit Höhen und Tiefen sowie baulichen Anpassungen vorrangig der jagdlichen Nutzung. Besonders die Parforcejagden im 19. und 20. Jahrhundert, führten zu einer neuen Blütezeit. Die Nutzung als Kunstmuseum wurde nach Sanierungsarbeiten ab 2011 erneut um die aktuellen jagdlichen Schwerpunkte erweitert. Über dem Eingangsportal in Stein gemeißelt, begrüßt den Besucher die Legende von zwei ineinander verkämpften Rothirschen als Ursprung der Ortsauswahl. Das Erdgeschoss selber bietet neben unterschiedlichsten Gemälden vom Stil- bis zum höfischen Leben auch Kunsthandwerk zum Thema Jagd und spannt dabei einen Bogen von der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert. Bedauerlicherweise sind kaum einstiges Schlossinventar, sondern neu zusammengestellte Exponate zu bestaunen. Das Jagdzeughaus bietet als Dauerausstellung mit dem Thema „Aus der Geschichte der höfischen Jagd“ neben einer Auswahl an Waffen, Trophäen und weiterer Kunstgegenstände, Erläuterungen zur Jagd im Grunewald. Außerdem finden sich Exponate zur Bau- und Nutzungsgeschichte des Schlosses, ergänzt durch Ausgrabungsfunde (1970) aus dem ehemaligen Wassergraben, darunter historische Jagdgeräte, Geschirr, Schmuckstücke und Architekturteile. Autor: Frank Pohlmann
Weitere Informationen
Literatur
- Bartscher, Wilhelm: Das Grunewalder Jagdschloß. In: Wild und Hund, 77. Jg. (1974/75), S. 707-708
- Heil, Frank: Ohne Jagd wollte der Kurfürst lieber "eine geringere Person" sein. Erinnerungen an Joachim II. im Berliner Jagdschloß Grunewald. In: Deutsche Jagd-Zeitung, 11/1991, S. 98-99
- Pohlmann, Frank: Jagdkult(o)uren. (Jagdschloss Grunewald). Zum grünen Wald. in: Pirsch, 21/2016, S. 98-99
- Schiller, David: Das Jagdschloß Grunewald. In: Deutsches Waffen Journal, 10/1977, S. 1404-1408
- Schlichtholz, Hans Joachim: Jagdschloss Grunewald. In: Deutsche Jagd-Zeitung, 5/1993, S. 112