Ringeltaube

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Ringeltaube
Alternative Namen Große Holztaube
Systematik
Klasse Vögel (Aves)
Ordnung Taubenvögel (Columbiformes)
Familie Tauben (Columbidae)
Gattung Feldtauben (Columba)
Art Ringeltaube
Wissenschaftlicher Name
Columba palumbus
(Linneaus, 1758)
Paarungszeit
Brutzeit 15 Tage
Gelegegröße (2) bis zu drei mal im Jahr

Die Ringeltaube (Columba palumbus) ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben (Columbidae). Sie ist die größte Taubenart Mitteleuropas und besiedelt weite Teile der Paläarktis von Nordafrika, Portugal und Irland nach Osten bis Westsibirien und Kaschmir. Auffällige Merkmale sind die weißen Flügelbänder und der weiße Halsstreifen. Ringeltauben, im deutschsprachigen Raum auch Waldtauben genannt, bewohnen bewaldete Landschaften aller Art, aber auch Alleen, Parks und Friedhöfe, heute auch bis in die Zentren der Städte. Die Ernährung erfolgt wie bei den meisten Arten der Familie fast ausschließlich pflanzlich. Die Ringeltaube ist je nach geografischer Verbreitung Standvogel, Teilzieher oder überwiegend Kurzstreckenzieher und verbringt den Winter vor allem in West- und Südwesteuropa. Die Art ist trotz der starken Bejagung in vielen Ländern ein häufiger Brutvogel und in Europa nicht gefährdet.



Von Ernst-Otto Pieper [1]

Kennzeichen:

  • Beiderseits weißer Halsfleck (wirkt wie Ring; ist bei Jungtauben nicht vorhanden); ist aber kein sicheres Merkmal, da auch alte Tauben bisweilen diese Flecken nicht haben.
  • beide Geschlechter gleiches Aussehen.
  • Im Flug leuchtend weiße Abzeichen am Flügel und Hals und hell pfeifendes Fluggeräusch.

Größe / Gewicht:

  • Größte heimische Wildtaube; größer als Haustaube.
  • 500 g (Pfundtaube).

Vorkommen:

  • Fast ganz Europa (nicht im nördlichsten Skandinavien) Westlicher und südlicher Teil Asien sowie Nordwestafrika.

Biotop:

  • Waldungen aller Art, größere Gärten, Parkanlagen, Obstgärten, Feldgehölze und Alleen.

Wanderungen:

  • Je nach Witterungsverhältnissen und Nahrungsangebot Stand-, Strich- oder Zugvogel (Westeuropa, Südwesteuropa, Mittelmeerraum).
  • Ringeltauben aus Nordeuropa überwintern z.T. schon in Mitteleuropa, meist aber in Westeuropa.
  • Bis Februar / März zurück.

Besonderheiten:

  • Beim Abflug häufig klatschender oder pfeifender Schwingenschlag.
  • Streicht zur Äsung 10 – 15 km außerhalb des Brutrevieres.
  • Starke Zunahme.
  • Alle Tauben haben keine Gallenblase.

Stimme:

  • gruhkuku kuku gruhkuku kuku gruhkuku kuku kuk.
  • Beim Balzflug und beim Auffliegen oft lautes Flügelklatschen.

Fortpflanzung:

  • Nach 1 Jahr geschlechtsreif.

Reviergründung

  • März / April.

Revieranzeige

  • Durch Revierruf, Ausdrucksflug (dient gleichzeitig der Werbung);
  • oder einfach mit einem stummen Verharren an exponierter Stelle.
  • Revier wird gegen Rivalen vom Tauber verteidigt; morgens und abends, gelegentlich auch mittags (Rest des Tages Nahrungssuche); mit zunehmender Vegetation mehr Zeit zur Revierverteidigung kurz vor der Brut bleibt der Tauber den größten Teil des Tages im Brutrevier.
  • Revierverteidigung ist am ausgeprägtesten 2 bis 3 Tage vor dem Legen; sind die Jungen geschlüpft, beruhigt sich der Tauber wieder.

Balz

  • Beginnt mit der Reviergründung.

Ausdrucksflug

  • Tauber steigt 20 – 30 m steil empor, um dann mit gestreckten.
  • Flügeln abwärts zu schweben. Dies wiederholt er 2 bis 5 mal und fliegt so sein ganzes Revier ab.
  • Oft klatscht er unmittelbar vor der Gleitphase ein- oder mehrmals laut mit den Flügeln.

Art der Ehe

  • Monogame Saisonehe (Jahresehe); Standvögel auch in Dauerehe.

Nest

  • Baubeginn meist erst nach erster Kopulation.
  • Wird hauptsächlich vormittags gebaut.
  • Tauber bringt Material, Taube baut.
  • In verschiedenen Höhen in den Außenzweigen der Bäume.
  • Wegen Sichtschutz meist immergrüne Bäume.
  • Einfacher, loser und flacher Bau aus dünnen Zweigen.
  • Keine Mulde; von unten durchsichtig.

Brut

  • 2 weiße Eier im Abstand von 1 – 2 Tagen, je 17 – 19 g, (40,1 x 28,7 mm).
  • Brutbeginn mit Ablage 2. Ei.
  • Beide Partner brüten abwechselnd.
  • Ausfallen nach 16 – 17 Tagen.
  • Junge 8 – 10 Tage blind und mit haarartigen Dunen bedeckt.
  • 3 – 4 Wochen Nestlingszeit.
  • Sind noch eine weitere Woche Ästlinge.
  • 2 – 3 Bruten (April / Mai bis August / September, eher oder später möglich).
  • Schachtelbrut häufig.
  • Nach der Brutzeit in Schwärmen.

Nahrung:

  • Grünpflanzen, Sämereien (Getreide), Beeren, Eicheln, Bucheckern, Kleintiere.
  • Nehmen regelmäßig Wasserstellen an (saugen das Wasser).
  • Nehmen gerne Salzlecken an

Weitere Informationen

Literatur

Einzelnachweise