Forschungsmuseum Schöningen

Aus Jagdfibel
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Das Forschungsmuseum Schöningen ist ein Besucherzentrum und Museum in Schöningen im Landkreis Helmstedt, das vor allem der Ausstellung der Schöninger Speere und der Darstellung der Lebens- und Umweltverhältnisse zu deren Entstehungszeit vor rund 300.000 Jahren dient. Es liegt in unmittelbarer Nähe des Fundortes der Speere im früheren Braunkohlentagebau Schöningen.

Eröffnet wurde die Einrichtung am 24. Juni 2013 unter der Bezeichnung paläon, die 2019 in Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere umbenannt wurde. Das von einer GmbH betriebene paläon schloss am 30. Juni 2019 aufgrund von hohen finanziellen Verlusten und ging am 1. Juli 2019 in die Trägerschaft des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege über.

Anderswo würde man den Fundort der Schöninger Speere, immerhin die ältesten Jagdwaffen der Welt, wohl großräumig bewerben. Beim paläon hat es in Niedersachsen wenigstens zu einem „braunen“ Autobahnschild gereicht. Es hat lange gedauert, bis die nach dem Fundort benannten acht Schöniger Speere (Länge von 1,80m bis 2,50m) angemessen präsentiert wurden. 1994 wurden die ca. 270000 Jahre alten Waffen im Bereich des Braunkohle –Tagebaus der Region entdeckt und mittels wasserlöslichem Kunstharz konserviert. Seit 2013 kann man sie in der gelungenen Mischung aus Museum/Forschungs- und Besucherzentrum im paläon bestaunen. Höchst anschaulich werden in der multimedialen Ausstellung außerdem die Lebensverhältnisse der Steinzeit dargestellt. Ein transparenter Forschungs- und Laborbereich nebst interaktivem Besucherlabor lässt außerdem einen Blick auf aktuelle Funde zu. Das futuristische Gebäude des Züricher Architekturbüros Holzer Kobler Architekturen befindet sich direkt am aktiven Tagebau (dieser zählt zu den bedeutendsten archäologischen Fundplätzen der Welt) und ist von einem 24 Hektar großen Parkgelände umgeben. Hier wurden die Landschaftstypen des Paläolithikums nachgestaltet, inklusive einer Herde Wildpferde, um sich mit etwas Phantasie in die Umgebung unserer Vorfahren zu versetzten. Autor: Frank Pohlmann

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