Schärfe
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Schärfe ist beim Jagdhund die stets gegenwärtige Bereitschaft zu kämpferischen Auseinandersetzung. Aus der Praxis muss festgehalten werden, dass Schärfe ausschließlich angewölft ist.
- Wildschärfe
- Unter Wildschärfe verstehen wir die Fähigkeit des Hundes, krankes Niederwild zur Strecke zu bringen, Schalenwild je nach Stärke zu stellen, gegebenenfalls auch niederzuziehen und abzutun. Das Jagen auf Schwarzwild beweist einen hohen Grad an Wildschärfe.
- Raubwild- und Raubzeugschärfe
- Raubwild- und Raubzeugschärfe ist die Eigenart des Hundes, Raubwild und Raubzeug bei der Jagdausübung schnell und sicher zur Strecke zu bringen, zumindest aber dieses Wild durch Verbellen sicher zu stellen, damit es der Jäger strecken kann.
- Die „Scheinschärfe" des Angstbeißers
- Eine unerwünschte Eigenschaft ist die „Scheinschärfe". Als Beispiel ist der Angstbeißer aufzuführen. Angstbeißen hat mit Schärfe nichts zu tun. Es handelt es sich ausschließlich um eine Aggressionshandlung aus Angst.
- Mannschärfe
- Mannschärfe ist die Bereitschaft des Hundes zur kämpferischen Auseinandersetzung speziell mit dem Menschen oder auch die Eigenschaft des Hundes, jeder scheinbaren oder tatsächlichen Bedrohung durch den Menschen aktiv entgegenzutreten.
(Quelle: Orbach, Joachim: Begriffe der Kynologie und Jagdkynologie. Wild und Hund Online)
Literatur
- Bottler, Gerd: Nur Vererbung oder antrainierbar? Schärfe an wehrhaftem Wild. In: Jäger, 1/2008, S. 66-67
- Hartmann, Klaus: Zahlen und Erfahrungen um Schutztrieb und Raubzeugschärfe. In: Wild und Hund, 68. Jg. (1965/66), S. 1029-1030
- Herbst, Jürgen: Schärfe, Härte, Aggression. In: Deutsche Jagd-Zeitung, 9/1995, S. 104-106
- Leitner, Werner: Der Angstbeißer. Der schwierige Hund. Teil 7. In: Wild und Hund, 13/1991, S. 56-57
- Nolte, Gorch-Peter: Härte und Schärfe können gefördert werden. In: Wild und Hund, 3/2007, S. 19
- Paulsen, Tobias: Weder Schoßhündchen noch Kampfhund. Wieviel Schärfe ist gesund? In: Jäger, 4/2007, S. 64-65
- Rehberg, Hans-Georg: Härte und Mannschärfe. In: Wild und Hund, 66. Jg. (1963/64), S. 929-931
- Schneider, Richard: Voraussetzung sind Jagdverstand, Schärfe und Orientierungsvermögen der Hunde. Erfolgreiche Saujagden. In: Deutsche Jagd-Zeitung, 10/1990, S. 62-63
- Uhde, Heinrich: Wie scharf hätten Sie´s denn gern? Schärfe bei Jagdhunden. In: Wild und Hund, 22/1999, S. 88-93
- Weidinger, Heinrich: Mannschärfe - Veranlagung und Prüfung. In: Wild und Hund, 16/1988, S. 78-80
- Wunderlich, Hans: Schärfe - ein unscharfer Begriff. Das Wesen des Jagdhundes. In: Wild und Hund, 3/2007, S. 16-25