Raps
Raps | |
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Alternative Namen | Reps, Lewat |
Systematik | |
Ordnung | Kreuzblütlerartige (Brassicales) |
Familie | Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) |
Gattung | Kohl (Brassica) |
Art | Raps |
Wissenschaftlicher Name | |
Brassica napus |
Der Raps (Brassica napus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Kohl (Brassica) innerhalb der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Raps wird schon seit Jahrhunderten wegen des hohen Ölgehaltes seiner Samenkörner kultiviert. Ursprünglich stammt er aus dem östlichen Mittelmeerraum und wurde zur Gewinnung von Speise- und vor allem Lampenöl verwendet. In Mitteleuropa wird Raps etwa seit dem 14. Jahrhundert angebaut aber erst ab dem 17. Jahrhundert in größerem Stil. Im zweiten Weltkrieg diente er vor allem der Margarineherstellung .
Da der Raps Allylsenföl enthält ist er wegen dessen beißenden Geschmacks als Speiseöl recht unbeliebt gewesen es galt als Arme-Leute-Öl. Der bittere Geschmack ist auch auf Glucosinolate zurückzuführen weshalb er für eine Nutzung als Tierfutter nur eingeschränkt in Frage kam. Seine Hauptbedeutung hatte er als Brennstoff für Öllampen und in manchen Regionen als Teil der Fruchtfolgewirtschaft da er die Böden gut durchwurzelt und so gleichmäßig Sauerstoff und Nährstoffe in den Boden einbringt. Die Steckrübe (Brassica napus subsp. rapifera) ist eine Unterart von Raps (Brassica napus).
Raps ist eine ein- oder zweijährige, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 150 Zentimeter.
Witterungsabhängig beträgt die Blühdauer eines Exemplares etwa drei bis fünf Wochen, eine einzelne Blüte ist aber bereits nach ein bis zwei Tagen verblüht. 20 bis 60 Blüten stehen in einem endständigen, traubigen Blütenstand zusammen.
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00-Raps
Bis zu den 1970er Jahren konnte man Raps, wegen seinen erheblichen Mengen der einfach ungesättigten Erucasäure und an Glucosinolaten nur eingeschränkt als Lebens- und Futtermittel verwenden.
Seit 1974 wurden unter der Bezeichnung Null-Raps (0-Raps) praktisch erucasäurefreie (weniger als 2 Prozent im Öl) und damit für die menschliche Ernährung geeignete Raps-Genotypen entwickelt. Livio war das erste kommerziell vertriebene Raps-Speiseöl in Deutschland.
Ab 1981 kamen die ersten 00-Raps-Sorten auf dem Markt. Die Zusammensetzung der Fettsäuren von 00-Rapsöl ist der von Olivenöl sehr ähnlich.
In Deutschland wird heute beinahe die gesamte Anbaufläche mit 00-Raps bestellt.
Durch den verringerten Gehalt an Senfglykosiden beim 00-Raps, kommt es in den Wintermonaten zu vermehrter Aufnahem von Raps durch Rehwild. Der damit verbundene hohe Eiweißgehalt und der geringe Rohfaseranteil der Nahrung führt bei Rehen zu schweren Verdauungsstörungen wie einer schaumigen Gärung des Panseninhalts und dadurch unter anderem zu einer Zerstörung der Pansenmikroflora und -fauna.
Weitere Informationen
Literatur
- Claußen, Günter: Wildackerpflanzen: 4. Winterraps. In: Wild und Hund, 8/1982, S. 47
- Claußen, Günter: Doppelnull-Raps - eine Pflanze die Furore machte. In: Wild und Hund, 5/1992, S. 32-35
- Hespeler, Bruno: 00-Raps aktuell. In: Wild und Hund, 18/1987, S. 4-6
- Kremper, Heinz-Josef: "Doppel-Null"-Rapssorten werden vom Wild besser aufgenommen. In: Wild und Hund, 9/1986, S. 22
- Kuhn, Werner / Kuhn, Barbara: Raps und Senf - eine fruchtbare Verbindung. Jetzt an die Deckung im Winter denken. In: Wild und Hund, 16/2001, S. 70-71
- Röther, Klaus: Schwere Hasenverluste durch neue Rapssorten. In: Wild und Hund, 18/1986, S. 16-17
- Sieben, Peter Friedrich: Rehtod durch Raps, Hasentod durch Viren. Untersuchungen über 00-Raps abgeschlossen. In: Wild und Hund, 13/1989, S. 22
- Spittler, Heinrich: Nur geringe Wildverluste durch süssen 00-Raps. In: Deutsche Jagd-Zeitung, 8/1992, S. 26-27
- Ueckermann, Erhard / Lutz, Walburga / Marquard, R.: Versuche zur Beäsung von 00-Raps durch Schalenwild. In: Zeitschrift für Jagdwissenschaft, 1/1988, S. 55-62
- Weis, Georg: Kreuzblütler auf dem Wildacker. In: Wild und Hund, 8/1984, S. 38-41
- Wildbiologische Studie belegt: 00-Paps verantwortlich für Rehwildsterben, nicht für Hasensterben. In: Wild und Hund, 7/1987, S. 13
- Wirtschaftliche Hintergründe zu der Einführung von 00-Winter-Raps. In: Wild und Hund, 16/1987, S. 14-15