Wirt (Biologie)
Als Wirt bezeichnet man in der Biologie einen Organismus, der einen als Gast bezeichneten artfremden Organismus mit Ressourcen versorgt. Je nach Art der Wirt-Gast-Beziehung kann der Wirt dem Gast Nahrung liefern, Schutz, Aufenthaltsort und die Möglichkeit zur Vermehrung oder Verbreitung gewähren. Ist die Beziehung zum beiderseitigen Vorteil, spricht man von Symbiose; erleidet der Wirt einen Nachteil, handelt es sich um Parasitismus.
Endwirt
In ihm können sich die Erreger zu vermehrungsfähigen Stadien entwickeln.
- Hauptwirt, In ihm oder an ihm wird der Erreger am häufigsten gefunden.
- Nebenwirt, Ein schlechter geeigneter Wirt als der Hauptwirt, der aber noch zur Vermehrung genutzt werden kann
- Gelegenheitswirt, In ihm kann sich der Erreger zwar normal entwickeln; der Erreger bevorzugt aber andere Wirte.
- Zufallswirt, Er wird so selten befallen, dass er epidemiologisch keine wesentliche Rolle spielt. Im Unterschied zum Fehlwirt ist aber in ihm eine Weiterentwicklung oder von ihm aus eine weitere Übertragung/Fortsetzung des Entwicklungszyklus möglich. Beispielsweise ist der Mensch für Toxoplasmen ein Zufallswirt.
Fehlwirt
In ihm ist eine Weiterentwicklung unmöglich und/oder von ihm aus kann der Erreger nicht von einem Endwirt aufgenommen werden.
Zwischenwirt
Ein Zwischenwirt ist ein Organismus, der frühe Entwicklungsformen (beispielsweise Larvenform oder Jugendstadien eines Parasiten) in seinen Körper aufnimmt, diesen eine weitere Entwicklung (vor allem eine ungeschlechtliche Vermehrung und/oder Metamorphose) und schließlich die Übertragung auf einen anderen Organismus ermöglicht.
Transportwirt
Der Transportwirt wird auch als paratenischer, Stapel- oder Sammelwirt bezeichnet. Er beherbergt infektiöse Stadien eines Parasiten, die zum Teil wandern und verschiedene Organe befallen, sich aber weder vermehren noch strukturell weiterentwickeln können. Ein solcher Wirt dient dem Parasiten also lediglich als Vehikel.