Treibladungsmittel

Dass Treibladungsmittel auch Pulver genannt, ist der Energieträger der Patrone.
Es wird durch den aus dem Zündkanal austretenden Flammstrahl enzündet.
Bei der Verbrennung des Treibladungsmittels enstehen große Mengen heisser Gase, welche den Druck in der Patrone aufbauen, der das Geschoß durch den Lauf treibt.
In der Vergangenheit wurde Schwarzpulver als Treibladungsmittel verwendet.
Es wurde aber durch rauchschwache Pulver verdrängt und spielt im jaglichen Bereich keine Rolle mehr.
Moderne Treibladungsmittel liefern pro KG Masse ca. 900 Liter Gas, bei einer Verbrennungsgeschwindigkeit von ca. 200 ms.
Als Treibladungsmittel kommen heute Nitrozellulosepulver zur Anwendung.
Man unterscheidet zwischen einbasigen, zweibasigen und mehrbasigen Pulvern.
- Einbasige Pulver bestehen nur aus Zellulose.
- Zweibasige Pulver bestehen aus Zellulose mit Beimengungen anderer Stoffe (meist Nitroglycerin) bis zu 25%.
- Mehrbasige Pulver kommen nur militärisch zur Anwendung und tragen weitere Beimengungen in sich.
Je nach Anwendungsgebiet werden Pulver mit unterschiedlicher Lebhaftigkeit verwendet.
- Für Kurzwaffenkaliber und Flintenpatronen werden sehr schnell brennende (offensive) Pulver verwendet.
- Büchsenkaliber werden mit langsamer brennenden (progressiven) Pulvern geladen.
Die Abbrandgeschwindigkeit der Pulver wird durch verschiedene Parameter gesteuert.
- Chemische Beschaffenheit
- Körngrösse
- Kornform
- Oberflächenbeschaffenheit
Bei Handladungen werden Art und Menge des benötigten Pulvers aus Ladetabellen entnommen, die jeder Pulverhersteller seinem Produkt beilegen muß.
- siehe auch: Gas-Check
Literatur
- Brömel, H.: Quickload Handbuch zum Innenballistik Programm
- DEVA : Wiederladen
- Meyer, K. D.: Handbuch für den Wiederlader
- Vihtavuori: Reloading Manual
