Niederwald

Aus Jagdfibel
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Niederwald aus dem Nutscheid/Sieg
Foto: Joachim Orbach
Niederwald in den Ardennen
Foto: Volker Seifert

Niederwald ist die Bezeichnung für eine Waldbewirtschaftungsform für Bestände aus stockausschlagfähigen Baumarten, in Deutschland vorallem Eiche, Hainbuche, Linde, Ahorn, Esche, Pappel, Birke und Hasel.

Die Verjüngung im Niederwald erfolgt ausschließlich aus Stockausschlag und Wurzelbrut. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom "Laub-Schwachholz".

Niederwaldwirtschaftsformen sind unter anderem der Siegerländer Hauberg und die Lohhecken des Rheinischen Schiefergebirges. Ausgedehnte Niederwälder finden sich in der Eifel, den Ardennen und in Luxemburg.

Die heutige Nutzung beschränkt sich auf die Brennholzgewinnung, früher waren aber auch die Köhlerei und die Lohrindengewinnung für Gerbereien weitere Nutzungformen.

Nach der 2. Bundeswaldinventur 2001 beträgt der Anteil der Niederwälder in Deutschland 1 %. Im Vergleich dazu, in Frankreich 33 %.

Durch den hohen Bodenlichtdurchlass zeichnen sich Niederwälder durch eine reiche Krautflora aus. So finden sich, regional verschieden, Salbei-Gamander, Waldziest, Weißwurz, Draht-Schmiele, Rotes Straußgras, Knoblauchsrauke, Perlgras, Scharbockskraut, Maiglöckchen, Zweiblättrige Schattenblume, Pfaffenhütchen, Brombeere, Heidelbeere, Buschwindröschen, Wald-Simse, Besenginster, Wiesenwachtelweizen, Besenheide, Hain-Rispengras, Gemeiner Frauenfarn, Gemeiner Wurmfarn, Roter Fingerhut, Speierling, Himbeere, Wald- und Berg-Weidenröschen u.a.

Der Niederwald geht über zum Mittelwald sobald Kernwuchs stattfindet.

siehe auch: Niederwaldprojekt
siehe auch: Niederwald im Kurzumtrieb
siehe auch: Waldbetriebsarten
siehe auch: Waldnachbarschaft
siehe auch: Halbkulturformation



Weitere Informationen

Literatur