Lainzer Jagdmusik

Die Lainzer Jagdmusik ist das am längsten bestehende Jagdhornensemble Europas. Ende des 17. Jahrhunderts als kaiserliche Hofjagdmusikgruppe gegründet, überlebte sie als eines der ganz wenigen Ensembles das Ende der Prunkjagd Ende des 18. Jahrhunderts. Im 19. und 20. Jahrhundert nahmen sich Berufshornisten der Pflege der Jagdmusik an und führten die Tradition bis in die Gegenwart. Persönlichkeiten wie Eduard Kenesch, Joseph Schantl, Anton Wunderer, Franz Joseph Liftl, Karl Stiegler und Ernst Paul komponierten neue Fanfaren. Ernst Paul erforschte zahlreiche Details aus der reichhaltigen Geschichte der Österreichischen Jagdmusik und entdeckte zumindest einen Teil der historischen Jagdmusikkompositionen. Seine Sammlung ist einzigartig in Europa.
Am 27. April 1879 fand ein großer Festumzug anlässlich der silbernen Hochzeit von Kaiser Franz Joseph I. und seiner Gemahlin Elisabeth („Markartfestzug“) unter großer Beteiligung der Bevölkerung statt. Das „Schantl-Quartett“ mit Josef Schantl, Anton Wunderer, Emil Wipperich und Franz Pichler wurde mit der musikalischen Gestaltung beauftragt. Der damalige Jagdwagen und seine Besetzung des sogenannten Makart-Festzuges mit Hornisten gilt als die Wiege des Wiener Hornistenclubs, der dann 1883 gegründet wurde. Für diesen Umzug des Jahres 1879 komponierte er innerhalb kürzester Zeit 13 Fanfaren. Der Erfolg des Schantl-Quartetts führte zu neuer Blüte der k.k. Hofjagdmusik (nach dem Standort im Lainzer Tiergarten später nur mehr „Lainzer Jagdmusik“ benannt) unter Schantl.
