Keilerwaffen


Die Keilerwaffen, auch Gewaff, Gewäff, Werfzähne genannt, sind die Eckzähne des Keilers. Es setzt sich aus den Haderern im Oberkiefer und den Hauern (Gewehre) im Unterkiefer zusammen.
Nur etwa ein Drittel (bei jungen, schwachen Stücken) bis zur Hälfte (bei älteren,starken Stücken, bedingt durch den größeren Schädel) des Gewaffs ragt aus dem Kiefer hervor.
Stubbe führt dazu aus: "Diese Zähne wachsen ständig in die Länge, in der Jugend mehr und im Alter stark nachlassend. Durch gegenseitiges Abschleifen beim Kauvorgang nutzen sie sich aber an den Spitzen immer wieder ab. (...) Breite und Länge der Gewehre nimmt circa bis zum Alter von fünf Jahren zu. Danach gleicht die Nachbildung der Zahnmasse, die Abnutzung an den Sptizen nicht mehr aus und der Durchmesser wird geringer."
Die Stärksten bisher ausgewerteten Waffen stammen von einem 1986 in Bulgarien erlegten Keiler (Gewehrlängen 25,6 und 28,6 cm, Gewehrbreiten 35,5 und 38,3 mm, Hadererumfänge 8,4 und 8,5 cm (158,2 Internationale Punkte).
Die Eckzähen der Bachen nennt man Haken.
- siehe auch: Gebrech
- siehe auch: Gewaffnet
- siehe auch: Gewäff
- siehe auch: Gewerf
- siehe auch: Haken
- siehe auch: Haderer
- siehe auch: Hauen
- siehe auch: Hauern
- siehe auch: Obergewehr
- siehe auch: Untergewehr
- siehe auch: Wehrzahn
Literatur
- Herding, Hans-Ulrich: Saubart und Keilerwaffen (2). Aufsetzen der Keilerwaffen. In: Wild und Hund, 24/1994, S. 66-69
- Heppe, Christian Wilhelm von: Einheimischer und ausländischer wohlredender Jäger: oder nach alphabetischer Ordnung gegründeter Rapport derer Holz-, Forst- und Jagd-Kunstwörter nach verschiedener teutscher Mundart und Landesgewohnheit. Regensburg: Montag, 1763, S. 149
- Stubbe, Christoph: Alter und Schädelgröße sind entscheidend! Wie stark können die Waffen eines Keiler werden. In: Jäger, 1/2006, S. 44-45
- Ueckermann, Erhard: Die Bewertung von Jagdtrophäen. 4. Keilerwaffen. In: Wild und Hund, 3/1986, S. 28-30
- Willkomm, Hans-Dieter: Die Weidmannssprache. Begriffe, Wendungen und Bedeutungswandel des weidmännischen Sprachgutes. Berlin: Deutscher Landwirtschaftsverlag, 1990, 2. Aufl. 2000, S. 139f.
Weblinks
