Heimatmuseum Ruhpolding

Aus Jagdfibel
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Vom einstigen Forstarbeiterdorf Ruhpolding, das Holz für die Saline in Traunstein lieferte, ist heutzutage nicht mehr viel zu spüren, auch wenn damals bis zur ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts etwa die Hälfte der Bevölkerung für das Forstamt arbeitete. Der Fremdenverkehr spielt heutzutage die entscheidende Rolle, nur hat dieser keine störenden Spuren hinterlassen, sondern man bewahrt eine ursprüngliche Identität. So passt auch das Heimatmuseum im ehemaligen herzoglichen Jagdschloss ins Bild.

Bereits vor dem ersten Weltkrieg begann der ehemalige Bürgermeister und Ehrenbürger von Ruhpolding, Bartholomäus Schmücker, Exponate zur alpenländischen Volkskunde und Volkskunst zusammen zu tragen. Die wachsende Sammlung zog zunächst in ein kleines Museum, ab 1922 in das Rathaus und 1972 als Heimatmuseum in das herzogliche Jagdschloss, dem heutigen Standort. Im 16. Jahrhundert ab 1585 unter dem Wittelsbacher Herzog Wilhelm V errichtet, nutzte es dieser nur kurze Zeit für Jagden in den umliegenden Bergen. Ohne größere Umbauten blieb es erhalten und diente u.a. auch als Sitz des örtlichen Forstamtes.

Die umfangreiche Sammlung reicht vom einfachen Melkschemel, Möbelstücken, Bekleidung, Werkzeugen und sakraler Kunst etc. bis hin zu Waffen, Uniformen und Militaria, ergänzt durch eine Abteilung mit Gesteinen sowie Versteinerungen. So fehlt selbstverständlich auch die Jagd nicht. Neben einigen Jagdwaffen nebst jagdlichen Gebrauchsutensilien, kann man hier dem letzten in Bayern erlegten Braunbären in die Augen schauen. Dieser wurde im Rahmen einer Jagd unter Leitung des Forstmeisters Joseph Dills durch den Forstamtsaktuar Ferdinand Klein im Forstrevier Zell/Ruhpolding am 29.10.1835 erlegt. Der Erleger erhielt nachträglich für diesen Abschuss eine Prämie von 75 Gulden.

Autor: Frank Pohlmann