Hauer
- Hauer, auch hausendes Schwein, hauendes Schwein, hauend Schwein , gutes Schwein genannt, bezeichnet einen Keiler von 5-6 Jahren.
- siehe auch: Frischlingskeiler. (< 1 Jahr).
- siehe auch: Überläuferkeiler. (1 Jahr).
- siehe auch: geringer Keiler. (2-3 Jahre).
- siehe auch: angehendes Schwein. (4 Jahre).
- siehe auch: Hauptschwein. (> 7 Jahre)
- siehe auch: Basse.
- Hauer, auch Gewehre oder Wetzer genannt, Eckzähne im Unterkiefer des Keilers. Zusammen mit den Haderer im Oberkiefer (Obergebrech) bilden sie die Keilerwaffen.
Hauer war ursprünglich der Begriff für alle Waffen des Keilers.
"Seit mittelhochdeutscher Zeit sind aus der Standessprache der Jäger die unterschiedlichsten Bedeutungen für Gewaff, Gewehre und Haderer überliefert. Beispielsweise wurden Gewehre landschaftlich verschiedenartig - für die unteren und oberen Eckzähne - gebraucht. Mit der Verfeinerung der Weidmannssprache und ihrer starken Verbreitung mit der lehrhaften Jagdliteratur, setzten sich Gewaff und Waffen als umfassende Begriffe, Gewehre, Hauer, Wetzer und Haderer als engere Begriffe durch." (Willkomm, S. 139f.).
Nach Willkomm scheint Hauer der älteste Begriff für die Keilerwaffen zu sein, der sich vom germ. haw, ahd. houwan, mhd. hawer = hauen, schlagen ableitet.
"Beim Öffnen und Schließen des Gebrechs >wetzen< die Gewehre an dem Haderern, deshalb heißen die unteren Eckzähne auch Wetzer."' (Willkomm, S. 139).
Literatur
- Günther, J. O. H.: Vollständiges Taschen-Wörterbuch der Jägersprache. Für Jäger und Jagdfreunde. Jena, 1840
- Heppe, Christian Wilhelm von: Einheimischer und ausländischer wohlredender Jäger: oder nach alphabetischer Ordnung gegründeter Rapport derer Holz-, Forst- und Jagd-Kunstwörter nach verschiedener teutscher Mundart und Landesgewohnheit. Regensburg: Montag, 1763, S. 155
- Willkomm, Hans-Dieter: Die Weidmannssprache. Begriffe, Wendungen und Bedeutungswandel des weidmännischen Sprachgutes. Berlin: Deutscher Landwirtschaftsverlag, 1990, 2. Aufl. 2000, S. 135-139