Hancke, Gottfried
Gottfried Benjamin Hancke (* um 1695 in Schweidnitz, Herzogtum Schweidnitz; † um 1750 in Dresden?) war ein deutscher lyrischer Dichter der Barockzeit.
Hancke stand als Sachverwalter in Diensten des böhmischen Grafen Franz Anton von Sporck (1662–1738) und war später Sekretär am Dresdener Hof.
Sein jagdkulturell bedeutsamstes Werk war das später völkstümlich veränderte Gedicht: "Auf, auf zum fröhlichen Jagen". Den Text des Liedes schrieb Gottfried Benjamin Hancke 1723 zur Weise des französischen Jagdliedes "Pour aller à la chasse" (dt.: Auf die Jagd gehen). Und von Sprock ließ das Lied erstmalig auf der Rückseite eines Einblattdruckes, anlässlich der im Herbst 1723 im Umkreis seiner Besitzungen stattfindenden Jagden drucken. Überliefert ist, dass ein Chor bediensteter Jäger unter Leitung von Sporcks Kapellmeister Tobias Anton Seemann das Lied am 30. Oktober 1723 Kaiser Karl VI. während einer Jagdpause vorsang und die adlige Jagdgesellschaft mit einstimmte.
Auf, auf zum fröhlichen Jagen |
2. Frühmorgens, als der Jäger |
3. Das edle Jägerleben |
4. Das Gras ist unser Bette, |
5. Schau, wie das Heer der Sterne |
(Volkstümliche Fassung ca. 1906)
Jäger-Lied 2. Schau, wie das Heer der Sternen 3. Drumb auff zum frohen Hetzen, |
4. Ein Weibisches Gemütte 5. Wenn andre sich beklagen, 6. Das Gras ist unser Bette, |
7. Sind unsre müden Glieder 8. Und wenn zu manchen Zeiten 9. Wir rüsten uns zum Streite, |
10. Will gleich ein wilder Hauer 11. Das edle Jäger-Leben 12. Drumb auff, ihr lieben Brüder! Auf, auf, Guttmann! nur frisch heran, Ihr Hunde greiffet an! Sultan, |
(Original Fassung 1723 - Rückseite des Einblattdruckes "Kurtzer Begriff Derer fürnehmsten Schuldigkeiten, Welche die Mit-Glieder aus der Hoch-Adelichen Gesellschaft der Verehrung des heiligen Huberti, und alle rechtschaffenen Liebhaber Chiens courrants oder parforce-Jagd zu beobachten haben")