D-Mantelgeschoß

Das Doppelmantel-Geschoß wurde von RWS in den 1930er Jahren von dem damaligen Chefentwickler Walter Lampel entwickelt und besteht aus einem Bleikern und einer doppelten Hülle mit offener Hohlspitze. Der innere Mantel aus dünnem Kupferblech umhüllt den gesamten Kern, der äußere aus nickelplatiertem Flußeisennur den Geschoßboden und den Führungsteil. Nach dem Eindringen erfolgt sehr schnelle Deformation, bis sich das Geschoß ganz zerlegt. Man nannte es damals "Sicherheitsgeschoß". Der Gedanke war, das solch ein Geschoß keinen Ausschuß produziert und somit das Hinterland nicht gefährden kann.
Da häufig kein Ausschuß gegeben war, ist das Geschoß wieder vom Markt verschwunden.
In den 1940er Jahren wurde es von RWS in folgenden Kalibern angeboten:
- 5,6x52R Savage (.227")
- 6,5x52R (.261")
- 6,5x58R (.261")
- 6,5x57(R) (.264")
- 7x57(R) (.285")
- 7x64 (.285")
- 7x65R (.285")
- 8x57J(R) (.323")
- 8x57JRS (.323")
- 8x60(R) (.323")
- 8x60(R)S (.323")
- 8x68S (.323")
- 8x75RS (.323")
Da das D-Mantelgeschoss einen dünnen Mantel hatte, wurde hier in den beiden Durchmessern 8mmJ und 8mmS derselbe Geschoßdurchmesser verladen!!!
Die Produktion wurde 1972 eingestellt.
- siehe auch: Doppelkern-Geschoß
- siehe auch: Funk-Gerl-Geschoss
- siehe auch: Geschoßtypen
Literatur
- Pulver, Peter: Totschießen. Zur tötenden Wirkung von Büchsengeschossen. In: Jäger, 9/2007, S. 43 ff.
- Sant, F. A.: Ausländisches Urteil über eine gute Rehwildpatrone. 6,5x57 - D-Mantel. In: Wild und Hund, 62. Jg. (1959/60), S. 654-655
