Cesky Fousek
Cesky Fousek | |
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Cesky Fousek | |
FCI - Standard Nr. 245 | |
Patronat | Tschechische Republik |
Klassifikation FCI |
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Rassenamen laut FCI | Cesky Fousek |
Alternative Namen | Böhmisch Rauhbart |
Widerristhöhe | 58 bis 66 cm |
Gewicht | 22-34 kg |
Liste der Hunderassen |
Der Cesky Fousek (Böhmisch Rauhbart) findet eine erste eindeutige Zuordnung im 1882 erschienenen Werk Myslivost (Jagdwesen) von J. Černý. Die Anerkennung begann 1881 mit der Gründung des Vereins für die Züchtung und Abrichtung von Jagdhunden, der erste Rassestandard stammt von 1882. 1886 wurde in Písek der Klub zur Förderung des Böhmischen Vorstehhundes gegründet und der Name Český Fousek festgelegt.
In den 1950er Jahren entstand durch Kreuzung mit dem Weimaraner in der Slowakei ein rauhhaariger Weimaraner der als Slowakischer Rauhbart von der FCI anerkannt ist.
Der JGHV führt den Cesky Fousek als anerkannte Jagdhundrasse.
Der Club Cesky Fousek Deutschland e.V. ist eine anerkannter Zuchtverein beim JGHV.
Eine DNS-Untersuchung (Desoxyribosenukleinsäure, Träger der Erbinformation) des Deutsch-Stichelhaars und mit denen anderer rauhaariger Jagdhunderassen verglichen, ergab, das der Böhmischer Rauhbart „gen-identisch“ mit dem Deutsch Stichelhaar ist.
- siehe auch: Deutsch-Stichelhaar
- siehe auch: Slowakischer Rauhbart
Die Geschichte des Cesky Fousek-Böhmisch Rauhbart
Diese Hunde wurden bereits von H. F. Fleming in der Schrift „Der vollkommene teutsche Jäger“ aus dem Jahr 1724 erwähnt. Es ist dort die Rede von den „böhmischen rauhaarigen Wasserhunden“. Damit sind zweifelsfrei die rauhaarigen Vorstehhunde aus der Region Böhmen gemeint.
Diese Hunde existierten nachweisbar bereits in der Regierungszeit des Kaisers und Königs Karls IV. (1316-1378). In einem auf der Burg Karlstein gefundenen Schriftstück des Herrn Vilem Zajic von Valdeck heißt es:
Im Jahre des Herrn 1348 schenkte der König Karl IV. dem Brandenburgischen Markgrafen Ludwig zur Jagdunterhaltung leistungsfähige Jagdhunde, genannt canis bohemicus“.
Es gibt weitere schriftliche Belege, aus denen hervorgeht, dass die so genannten „böhmischen Hunde“ mit Vorliebe als Jagdhunde verwendet wurden. Sie zeichneten sich durch Schnelligkeit, Beharrlichkeit, Ausdauer und auch durch Schärfe aus. Die Hunde waren jedoch leicht zu lenken und abzurichten. Aus diesem Grunde waren die Hunde in verschiedenen Ländern Europas sehr begehrt.
Mit Recht kann angenommen werden, dass die Vorfahren des heutigen Cesky Fousek an der Entstehung einiger anderer, moderner Kulturarten von rauhaarigen europäischen Vorstehhunden beteiligt waren. Trotz des durch Belege nachgewiesenen historischen Alters dieser Rasse wurde der Cesky Fousek international sehr spät anerkannt. Erst im Jahre 1963 wurde sein Standard unter der Nummer 245 von der Generalversammlung der FCI angenommen.
In der Zeit vor dem ersten Weltkrieg war der Cesky Fousek der am meisten geführte Vorstehhund auf dem Gebiet der damaligen CSSR. Durch die Auswirkungen des ersten Weltkrieges stand der Cesky Fousek Mitte der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts vor dem Aussterben. Aus typischen Einzeltieren, den Resten der Rasse, hat man durch planmäßige und sorgfältige Zucht den heutigen Cesky Fousek entwickelt. Der Cesky Fousek nimmt heute unter den Jagdhunden der Tschechischen Republik die zweite Stelle ein.
Die besonderen Eigenschaften dieser Rasse, an erster Stellen soll hier die Arbeitsruhe genannt werden, befähigt die Hunde zu gründlicher und konzentrierter Arbeit in allen jagdlichen Bereichen, besonders auch auf der roten Fährte. Weiterhin zeichnet die Hunde eine hohe Arbeitsfreude und Leichtführigkeit aus. Die Summe aller Eigenschaften und besonders das ausgeglichene Wesen machen die Raubärte zu ganz besonders angenehmen Hausgenossen.
Die guten Eigenschaften führen dazu, dass diese Hunde immer mehr Freunde auch außerhalb des Mutterlandes führen. Auch in Deutschland tauchen immer öfter Hunde dieser Rasse auf. In Deutschland drängt sich natürlich immer ein Vergleich mit der sehr ähnlichen Vorstehhundrasse Deutsch Stichelhaar auf. Es kann als erwiesen angenommen werden, dass diese beiden Rassen den gleichen Ursprung haben. Dafür gibt es eindeutige Hinweise in dem Werk von Kadich aus dem Jahre 1883. Außerdem wurden durch in den letzten Jahren durchgeführten genetischen Untersuchungen die sehr große Ähnlichkeit dieser beiden Rassen bestätigt.[1]
Weitere Informationen
Literatur
- Frey, Fred: Böhmens Bärtige. Cesky Fousek. Rasseporträt. In: Wild und Hund, 10/2007, S. 74-79
- Heil, Frank: Ein Jagdhund für fast alle Fälle. In: Deutsche Jagd-Zeitung, 11/1992, S. 62-63
- Lehari, Gabriele: Welcher Hund für welches Revier? Teil 12. Magyar Vizsla Kurzhaar, Magyar Vizsla Drahthaar, Spinone Italiano, Ceský Fousek, Slowakischer Raubart. In: Österreichs Weidwerk, 3/2012, S. 28-33
- Wörmann, Markus: RAUHHAAR REINZUCHT VERBAND Fraktion der Bärtigen. Wild und Hund, 05.04.2017 (abgerufen am 17.06.2022)