Bundesprogramm Wiedervernetzung

Aus Jagdfibel
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Das Bundesprogramm Wiedervernetzung wurde im Februar 2012 von der Bundesregierung beschlossen und gemeinsam von Bundesverkehrs - und Bundesumweltministerium erarbeitet.

siehe auch: Grünbrücke
siehe auch: Holsteiner Lebensraumkorridore

Wissenschaftliche Grundlage des Programms sind die vom Bundesamt für Naturschutz entwickelten Netze der Lebensraumkorridore für Deutschland. Ziel ist es, die ökologische Durchlässigkeit von Landschaften wiederherzustellen. Im Bundesprogramm ist dazu festgelegt:

• Bei der Entwicklung von neuen Straßenbauprojekten ist zur Erhaltung der Durchlässigkeit der Landschaft die Zerschneidung von Lebensraumkorridoren von vornherein zu vermeiden. Beim Bau neuer Verkehrswege sind Querungshilfen wie Grünbrücken oder Amphibientunnel wichtige Vermeidungsmaßnahmen und mittlerweile obligatorisch. Bei der Aufstellung des neuen Bundesverkehrswegeplans 2015 wird auch das Netz der Lebensraumkorridore in den Planungsprozess eingehen.

• Im Bestand des überregionalen Verkehrsnetzes sind Wiedervernetzungsmaßnahmen in den wichtigsten Abschnitten der Lebensraumkorridore durchzuführen. Dazu enthält das Bundesprogramm Wiedervernetzung eine Liste mit 93 prioritären Wiedervernetzungsabschnitten in Deutschland.

• Naturschutzfachliche Maßnahmen im Umfeld und Hinterland der Grünbrücken können die Wirksamkeit der Grünbrücken steigern (Hinterlandanbindung). Die Wirksamkeit der Grünbrücke ist im Rahmen eines Monitorings zu prüfen und zu begleiten.

Umsetzung

Das Bundesverkehrsministerium hat im Dezember 2012 die Obersten Straßenbaubehörden der Länder beauftragt, für die Bundesregierung den Bau von Querungshilfen in den prioritären Wiedervernetzungsabschnitten in Angriff zu nehmen. Maßnahmen, die sowohl der Wiedervernetzung als auch der Erhöhung der Verkehrssicherheit dienen sind dabei vordringlich zu betrachten. Es ist davon auszugehen, dass ein Teil der Projekte im Rahmen anstehender Ausbauvorhaben als Vermeidungsmaßnahme realisiert wird. Alle übrigen Projekte sind als freiwillige Sanierungsmaßnahmen zu finanzieren.

Bisherige Baumaßnahmen

Im Vorgriff auf das Bundesprogramm Wiedervernetzung wurde bereits der Bau von 17 Grünbrücken in Angriff genommen. Die Länder bereiten derzeit neue Maßnahmen vor. Das Bundesverkehrsministerium hat Anfang d.J. festgestellt, dass es in Deutschland insgesamt 19 Landschaftstunnel, 70 Grünbrücken und 13 schmalere Tierquerungsüberführungen gibt. Hinzu kommen 3 Landschaftstunnel und 10 Grünbrücken, die sich im Bau befinden.