Bibergeil

Aus Jagdfibel
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Bibergeil, auch Castoreum, Castoris Testiculi, fr. Castorée, Testicules oder Odeur du Biévre genannt, ist ein zähflüssiges Sekret aus den Drüsensäcken (Castorbeutel, Geildrüsen, Geilsäcke, Castorensäcke) des Bibers.

Die Bezeichnung Bibergeil stammt von der irrigen Annahme, das es sich bei den Drüsen um den Hoden des Bibers handele. Krüntz führt dazu aus: "Die Alten, welche die rechten Geilen am Biber nicht wahrgenommen hatten, immaßen solche gar klein, und an einem ziemlich versteckten Orte in den Dünnen liegen, gaben einhellig vor: es wäre das Bibergeil nichts anders, als die Geilen oder Hoden des Bibers, weswegen es auch Bibergeil genennet worden." (Krünitz, Band 4, S. 411)

Castoreum wird heute noch verwendet als Duftstoff bei der Parfümherstellung.

Bibergeil ist als Castoreum canadense in den Apotheken als Tinktur und Pulver erhältlich.

Weitere Informationen

Literatur

  • Heil, Frank: Auf Bibergeil war man im Mittelalter scharf. Der Biber in den neuen Bundesländern. In: Deutsche Jagd-Zeitung, 3/1991, S. 54-56
  • Krünitz, Johann Georg: Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft. 242 Bände. Berlin, 1773-1858, Band 4, S. 411 (1774)